Brisanter Fall

Schicksal von Marco W. wird verfilmt

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In der Türkei wegen sexuellen Missbrauchs verurteilter deutscher Schüler

Das Schicksal des in der Türkei wegen sexuellen Missbrauchs verurteilten deutschen Schülers Marco W. wird verfilmt. Die Produktionsfirma Zeitsprung habe alle Rechte erworben und werde im Frühsommer mit den Dreharbeiten beginnen, sagte eine Sprecherin in Köln und bestätigte damit einen Bericht von "bild.de". Wer die Rolle des Schülers aus der niedersächsischen Stadt Uelzen spiele, sei noch nicht klar.

Aufsehenerregender Prozess
"Das Casting ist in der heißen Phase", sagte Elena Kleiber von der PR-Agentur A & C Media. Der Film über den aufsehenerregenden Prozess gegen Marco werde vermutlich im kommenden Jahr ausgestrahlt. Den Sender durfte sie noch nicht nennen.

Brisanter Fall
In dem spektakulären Fall war der Schüler nach gut zweijähriger Verhandlung im September 2009 in Antalya wegen sexuellen Missbrauchs einer 13-jährigen Britin zu zwei Jahren, zwei Monaten und 20 Tagen Haft auf Bewährung verurteilt worden. Er soll das Mädchen im Osterurlaub 2007 missbraucht haben, bestreitet dies aber vehement. Das Urteil ist umstritten, Marcos Verteidiger legte Revision ein. Am 12. April 2007 war Marco, damals 17 Jahre alt, festgenommen worden. Über sein Martyrium hinter Gittern schrieb er später das Buch "Meine 247 Tage im türkischen Knast", das zum Bestseller wurde. Sein Anwalt sieht zahlreiche Ungereimtheiten. Marco selbst sagt, das Mädchen habe sich damals als 15-Jährige ausgebenen, es sei lediglich zu einvernehmlichen Zärtlichkeiten gekommen. Der Produzent Michael Souvignier von Zeitsprung (Köln) stehe in engem Kontakt zu der Familie des Schülers, sagte Sprecherin Kleiber. Zeitsprung hat mehrere preisgekrönte Filme produziert, darunter für den Westdeutschen Rundfunk den Zweiteiler "Eine einzige Tablette" über den Contergan-Skandal.

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