Auktion

Banksys Nazi bringt 455.000 Euro

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"Die Banalität der Banalität des Bösen" soll obdachlosen Aidskranken helfen.

Mit einem versonnenen Nazi hat der britische Künstler Banksy ein 50-Dollar-Bild aus dem Trödelladen in ein teures Kunstwerk verwandelt. Das von ihm veränderte Bild wurde am Donnerstagabend (Ortszeit) in New York für 615.000 Dollar (455.000 Euro) versteigert. Das Geld soll einem Projekt für obdachlose Aidskranke zu Gute kommen.

Das Projekt ist trotz des wohltätigen Hintergrunds nicht unumstritten. Banksy hatte ein kitschiges Landschaftsgemälde in einem Trödelladen gekauft und die Bergidylle durch ein Detail bereichert: Nun sitzt ein Mann in Naziuniform mit Hakenkreuz-Armbinde auf einer einfachen Holzbank im Bildvordergrund und schaut offenbar versonnen auf das Bergpanorama.

Banksy selbst nennt das Bild "Die Banalität der Banalität des Bösen", offensichtlich in Anlehnung an die von der Philosophin Hannah Arendt geprägte Formulierung in ihrem Bericht über den Prozess gegen den Nazi-Verbrecher Adolf Eichmann. Der Künstler bezeichnete die Aktion, bei der der ursprüngliche Wert des Bildes um das mehr als 12.000-Fache gesteigert wurde, "Ein Trödelladenbild ruiniert und wieder dem Trödelladen gestiftet".

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