Nachkritik

Bryan Adams rockte in Wien

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Der Rockstar brillierte mit seiner neuen CD "11" live im Wiener Birdland. Thomas Zeidler übt Nachkritik.

„An Wien ­habe ich die besten Erinnerungen“, sagt Bryan Adams (48). „Ich habe hier 1967 ein halbes Jahr gelebt und bin sogar in Wien zur Schule gegangen. Meine stärkste Erinnerung an Wien ist, dass es bei uns im Stiegenhaus immer nach Sauerkraut gerochen hat. Dieser Geruch ist mir noch immer im Gedächtnis. So sehr sogar, dass ich jedes Mal, wenn ich Sauerkraut rieche, an Wien denken muss.“

Ö3-Privatkonzert
Rock-Superstar Bryan Adams (Summer Of 69) rockte wieder in Wien. Bei einem einstündigen Ö3-Privatkonzert im Jazzklub Birdland stellte er vor 100 Fans sein neues Album 11 vor. „11 deshalb, weil es mein elftes Studio-Album ist, elf Songs drauf sind und mich die Zahl 11 optisch reizt,“ erklärt der 48-Jährige den simplen Albumtitel.

Elf Tage, elf Konzerte
Elf hat für Adams aber zurzeit noch eine andere Bedeutung, spielt er doch als Promotion für sein neues Album innerhalb von elf Tagen elf Mini-Konzerte in ­Europa, mit – erraten – je elf Songs. Wien war das zehnte davon, heute rockt er noch in Kopenhagen. Bietet er auf Platte wieder den gewohnten Mix aus Akustik-Balladen (I Thought I’d Seen Everything) und Rock-Hämmern (Flower Grown Wild), so lieferte der akklamierte Hobbyfotograf in Wien erstmals einen Solo-Akustik-Gig ganz ohne Band-Begleitung. „Ich wollte wieder einmal unplugged- spielen. Eigentlich ist das ja kein richtiges Konzert, sondern bloß ein Vorspiel für meine große Tour im Herbst,“ erklärt Adams im ÖSTERREICH-Interview.

Puzzle
Nach 27 Jahren, unzähligen Top-Hits wie Every­thing I Do, Cuts Like A Knive oder Heaven und über 60 Millionen verkauften CDs sieht sich Adams, der jährlich an die 150 Konzerte spielt, nach wie vor als Musik-Besessener: „Für mich ist das Songschreiben fast so wichtig wie das Atmen. Ich vergleiche das immer mit Puzzlespielen. Man steckt verschiedenste Komponenten zusammen und hofft, dass sie irgendwie passen. Bei mir haben sie zum Glück bislang immer gepasst.“

Ausreden
Selbst bei seinem allergrößten Hit, dem Robin Hood-Filmsong Everything I Do, mit dem er rekordträchtige 16 Wochen auf Platz eins der britischen Charts war: „Ich wollte den Song damals gar nicht veröffentlichen und überlegte mir schon Ausreden wie ,Das ist ja nur ein Film-Soundtrack’, falls er floppen sollte. Dann wurde es mein größter Hit. Wie Sie sehen, weiß ich trotz langjähriger Erfahrung noch immer nicht, was ein Welt-Hit wird und was nicht.“

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