Hartmanns stärkste Saison

Burgtheater bringt Stück über Grasser

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Hartmann wird drei Premieren selbst inszenieren. Neuer Termin für Lulu?

Theaterprozesse seien nicht immer steuerbar; Schauspieler wären „komplexe Persönlichkeiten, Schutzbedürftige, Monster – deshalb liebe ich sie so“, kommentierte Burgtheater-Direktor Matthias Hartmann gestern im Zuge seiner Spielplan-Pressekonferenz die „Causa Lulu“. Zum (temporären) Wechsel Birgit Minichmayrs nach München sagte er: Man suche inzwischen nach einem neuen Termin für die geplatzte Lulu – und nach einem neuen Regisseur (Jan Bosse wird statt der Lulu heuer Daniel Defoes Robinson Crusoe an der Burg inszenieren). Hartmann: „Ich bin kein Schönwetterkapitän und werde mit dem großen Schiff Burgtheater auch durch Wellen und Sturm segeln.“

Homer-Premiere

Hartmann wird in der kommenden Saison gleich drei Premieren an der Burg und im Akademietheater selbst inszenieren: Kleists Zerbrochenen Krug, Tolstois Krieg und Frieden (den „öffentlichen Proben“ konnte man schon im Kasino beiwohnen) und Troja.

Grasser-Stück

Einen Schwerpunkt bilden Stücke österreichischer Autoren: Schnitzlers Weites Land mit Klaus Maria Brandauer als Hofreiter, Peter Handkes Immer noch Sturm (eine Koproduktion mit Salzburg und Hamburg), Nestroys Talisman und Elfriede Jelineks Winterreise sowie deren Idealer Mann. In dieser Oscar-Wilde-Paraphrase, verriet Hartmann, habe die Autorin „den Hypo-Alpe-Adria-Skandal eingebettet – und auch den Herrn Grasser werden Sie leicht wiedererkennen.“

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