Staatsopern- Premiere

Dessous & Trockenhaube

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An der Wiener Staatsoper hatte gestern Rossinis „La Cenerentola“ Premiere.

Oper I. Rossinis La Ceneren-
tola, zuletzt 1984 an der Wiener Staatsoper mit Agnes Baltsa als Aschenbrödel-Figur Angelina zu erleben, hatte gestern in der Neuinszenierung von Sven-Eric Bechtolf Premiere im Haus am Ring. Der Regisseur hat die Handlung (unoriginellerweise) in die 1950er-Jahre verlegt und eine bemüht lustige, plakative Interpretation angestrebt: So sitzen Aschenputtels böse Stiefschwestern in sexy Unterwäsche unter der Trockenhaube, während Ceneren-
tola den Boden wischt.

Blümchen
Der spanische Rossini-Spezialist Jesús López Cobos dirigiert die spritzige Partitur routiniert, vom erwarteten Rossini-Feuerwerk bleibt die musikalische Darbietung aber weit entfernt. In der koloraturgespickten Titelpartie der Angelina brilliert die 26-jährige Irin Tara Erraught. Die Aufmachung, in der diese sonst so bezaubernde junge Frau hier auftreten muss – ein unvorteilhaftes Blümchenkleid und eine dicke schwarze Brille – ist besonders hässlich. Bass-Star Ildebrando D’Arcangelo als Alidoro ist ein akustisches Erlebnis.

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