Theater-Weekend

Die Qual der Wahl

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Toller Theatersamstag: An der Burg gastiert Stephan Kimmigs Version von „Maria Stuart“, am Akademietheater hat René Polleschs „Fantasma“ Premiere.

Stephan Kimmigs Interpretation von Maria Stuart vermischt Elisabethanisches mit 9/11 und Guantánamo. Das Gastspiel des Hamburger Thaliatheaters macht am kommenden Samstag und Sonntag im Wiener Burgtheater Station. Die bejubelte Inszenierung wurde nach der Premiere als nah am Text des Klassikers beschrieben, stellt aber auch deutliche Bezüge zu Fragen von Politik und Moral im Hier und Heute her.

Als Kimmig 2007 für seine als „zukunftsträchtig“ und „fulminant“ gepriesene Inszenierung mit dem deutschen Theaterpreis Faust ausgezeichnet wurde, nannte er als Auslöser für seine Interpretation von Maria Stuart: „Äußerungen des deutschen Innenministers Wolfgang Schäuble, dass unter gewissen Umständen Folter denkbar sei“. Kimmig: „Wir sind alle aufgefordert, dem entschieden entgegenzutreten.“ Auch beim renommierten Berliner Theatertreffen wurde Kimmigs Maria Stuart ein Preis zuerkannt.

„Macbeth“
Nicht nur das Schiller-Gastspiel führt den Star-Regisseur Kimmig nach Wien, derzeit probt er hier Shakespeares blutrünstigen Macbeth, der am 19. 12. Premiere im Akademietheater hat und Klaus Bachlers Shakespeare-Zyklus hochkarätig finalisiert.

„Fantasma“
Gleichfalls kommenden Samstag steht im Akademietheater die Uraufführung von Autor René Polleschs neuem Stück Fantasma auf dem Spielplan. Es basiert auf einem Text des Philosophen Giorgio Agamben. Pollesch beschreibt Fantasma als „Spiel mit Missverständnissen“.

Auf die Arbeit mit Pollesch, der oft kein fertiges Stück vorlegt, sondern mit den Schauspielern Motive erarbeitet, haben sich ­Sophie Rois und Martin Wuttke eingelassen.

Foto (c): Burgtheater

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