Garanca in "Werther"

Die Rückkehr der Mezzo-Primadonna

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Staatsoper: Elina Garanca singt heute die Charlotte in Massenets „Werther“.

Die lettische Mezzo-Primadonna Elina Garanca kehrt heute als Charlotte in Jules Massenets süßlicher Veroperung von Goethes empfindsamem Briefroman Die Leiden des jungen Werthers an die Staatsoper zurück. Im Sommer hatte sie ihre Auftritte bei den Salzburger Festspielen abgesagt, weil sie ihre kranke Mutter pflegen wollte. Am 23. Juli ist die Gesangspädagogin Anita Garanca, die auch die Lehrerin ihrer berühmten Tochter war, ihrem Krebsleiden erlegen.

„Der liebeskranke Tenor hat“, wie der irische Spötter George Bernard Shaw zum Werther anmerkte, „nur zwei aktive Augenblicke: den einen, wenn er der erwählten Schönen einen Kuss zu rauben versucht, den anderen, wenn er sich selbst hinter der Szene erschießt.“

Inniger
Vor zehn Jahren hatte Elina Garanca in der Premiere von Andrei Serbans stimmungsvoller, in den 1950er Jahren angesiedelter Baum-Inszenierung im Haus am Ring als Charlotte debütiert. Heute ist die blonde Diva Mutter zweier Töchter – Catherine Louise ist vier, Cristina Sophie wird im Dezember zwei – und noch genauso schön wie vor ihren Schwangerschaften. Ihr Mezzosolitär ist inniger, weiblicher und ein wenig dunkler geworden.

E. Hirschmann-Altzinger

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