„Ariadne auf Naxos"

Eine Riesenüberraschung

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Großer Erfolg für „Ariadne auf Naxos“ und Daniela Fally an der Wiener Volksoper.

Eine Riesenüberraschung. Die Volksoper hat ein Ensemble, mit dem sie ein so heikles Stück wie Ariadne auf Naxos mehr als bloß ausreichend besetzen kann. Und sie hat ein Orchester, das unter sorgfältiger Leitung (Axel Kober) auch die kammermusikalisch pointierte Musik des Richard Strauss tadellos zu spielen imstande ist. Josef Ernst Köpplingers gelungene Klagenfurter Inszenierung, jetzt in Wien zu sehen, transferiert Hofmannsthals kunstvolle Molière-Adaption in einen Jugendstil-Salon. Stubenmädchen und Diener, Künstler und Spaßmacher, dazwischen Komponist und Musiklehrer sind im Vorspiel ständig in Aktion, die vernünftig dosiert ist. Auch die eigentliche Oper wird in diesem Salon eines reichen Bürgers gleichsam improvisiert.
Optische Überhöhung
Das funktioniert bis zum Auftritt des Bacchus. Dort entwickeln sich Text und Musik zu schönem mythologischem Pathos. Das erforderte eine optische Überhöhung, an der szenische Modernisierungen stets scheitern.
Star des Abends: Daniela Fally (Zerbinetta)
Statt artifizieller Virtuosität bietet sie Lebenslust und Zärtlichkeit, dazu eine herrliche Natürlichkeit des perfekten Koloraturgesanges. Auch Meagan Miller (Ariadne) und Peter Matic (Haushofmeister) sind rollengerecht besetzt. Ovationen.

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