Aufruhr

Gesundheitsguru Bankhofer unter Beschuss

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Der deutsche Sender WDR will sich wegen angeblicher Schleichwerbung im TV vom Österreicher trennen.

Hademar Bankhofer ist omnipräsent. Der beliebte Österreicher gilt als der Gesundheitspapst schlechthin, sämtliche Medienformate, in denen er seine klugen Ratschläge zum Besten gibt, sind wahre Quotenrenner. Glaubwürdigkeit und sein spezieller österreichischer Charme machten ihn auch vor allem in Deutschland beliebt. Der Sender WDR, der für den deutschen öffentlich-rechtlichen Sender ARD das "Morgenmagazin" produziert, hatte mit Bankhofer einen Vertrag abgeschlossen, regelmäßig vor laufender Kamera Gesundheitstipps abzugeben, was sich als guter Griff erwies - bis vor Kurzem, als plötzlich ein ominöses Video im Internet auftauchte, welches den Vorwurf der Schleichwerbung beinhaltete.

Die Sache mit dem Garten
Dieses Video sollte folgenden Vorwurf bekräftigen: In einem Bottropper Garten stehend, sprach Bankhofer über die Wichtigkeit von Tees - und sprach dann über die gesundheitsfördernde Wirkung der "Melisse,...der Klostermelisse" (wie er sodann hinzufügte). Die Sache wurde allerdings verschäft, als eine Sache zum Vorschein kam, die Bankhofer dem Sender leider vorher verschwieg. Er besitzt einen gültigen Werbevertrag mit der Marke "Klosterfrau Melissengeist". Die vermutete Schleichwerbung stieß dem Sender sauer auf und will ihn jetzt deshalb entlassen. Zusätzlich: In dem Garten in der Nähe der Stadt Köln wachse laut dem Besitzer, der als Apotherker arbeitet, "gar keine" spezielle Klostermelisse, mit der die Firma wirbt, sondern nur das "normale" Kraut.

Bankhofer ist aufgrund dieser "Unterstellungen" entrüstet und streitet die Sache ab. Nun überprüft der Sender etwaige weitere Verdachtsmomente und wird auch handeln, sollten sich derlei Dinge verdichten. Viele anderen Sender haben ihre Zusammenarbeit mit Bankhofer bereits beendet.

Kritik auch von anderer Seite
Nicht verstummen will auch die Kritik seitens der Wissenschaftler, die Bankhofer unzulängliche Verbreitung von Gesundheitswissen vorwerfen. Der Leiter des Freiburger Cochrane-Zentreums, Gert Antes, bezeichnete gewisse Aussagen Bankhofers in der Öffentlichkeit als "geradezu gefährlich" - so sagte er zu Rauchern, dass sie sich mit Orangen und Paprika vor Krebs schützen könnten. Dies wäre laut Antes "sachlich falsch und damit schädlich".

Aufrgund dieser gesamten Vorkommnisse wird jetzt hinterfagt, ob dadurch die Karriere des beliebten Gesundheitspapstes vielleicht für immer beendet sein könnte. Bankhofer hat jedenfalls seine Anwälte beauftragt, die Sache zu prüfen.

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