Nachfolger gesucht

Groteske um Salzburger Festspiel-Führung

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Der scheidende Schauspielchef Thomas Oberender dementiert Berichte, wonach seine Rückkehr zu den Festspielen bereits verhandelt sei.

Nächste Etappe in der zunehmend unübersichtlich werdenden Auseinandersetzung um die personelle Zukunft der Salzburger Festspiel-Führung:

"Eine Woche nach der letzten Kuratoriumssitzung, am 16. Dezember, hat Jürgen Flimm mir im Beisein des Direktoriums vorgeschlagen, entgegen seiner bisherigen Haltung meine Arbeit bis 2011 fortzusetzen", so Oberender im "profil". "Es gab seither keinerlei inhaltliches Gespräch in dieser Sache und keine verbindliche Unterredung über eine weitere Vorgehensweise, da sie im Übrigen auch nicht von den Entscheidungen des Kuratoriums zu trennen ist."

"Ob Oberender bleibt, obliegt nicht länger dem Intendanten, sondern dem Kuratorium", hatte Salzburgs Bürgermeister Heinz Schaden vor einigen Tagen erklärt. Das Festspiel-Kuratorium tritt am Dienstag (13.) zusammen. Dabei soll eine Findungskommission für die Nachfolge des Intendanten Jürgen Flimm bestellt werden. Flimm möchte 2010 die Berliner Staatsoper übernehmen, obwohl sein Vertrag als Festspiel-Intendant erst im Herbst 2011 ausläuft.

Schaden unterstricht in "profil" auch erneut, einem von Flimm angestrebten Beratervertrag für die Berliner Staatsoper parallel zu seiner Salzburger Tätigkeit nicht zustimmen zu wollen. Flimms Verhalten in den vergangenen Wochen sei für das Image der Festspiele "sicher nicht gut" gewesen, die Zusammenarbeit mit ihm "eine gehörige Strapaze". "Unfug" sei außerdem Flimms Behauptung, das Kuratorium zwinge die Salzburger Festspiele zu mehr Kommerz: "Dies ist die trotzige Reaktion eines Intendanten, der aus irgendeinem Grund Groll gegenüber Salzburg hegt und lauter Geschichten erfindet."

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