Wiener Burgtheater

Jelinek-Premiere über das Flüchtlings-Leid

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Asylwerber in Votivkirche regten Jelinek an, ein neues Stück zu schreiben.

Am 24. November 2012 kommt eine Gruppe von Asylwerbern nach einem stundenlangen Protestmarsch vor der Wiener Votivkirche im Sigmund-Freud-Park an. Ein mehrtägiges Protestlager soll dort gegen die menschenunwürdigen Bedingungen im Aufnahmelager Traiskirchen bezogen werden. In der Folge suchen 30 Flüchtlinge die Votivkirche als symbolischen „Schutzraum“ auf, da drei Wochen lang ihre Stimmen nicht gehört wurden. Der Pfarrer der Kirche versucht, die Asylwerber unter Zuhilfenahme der Polizei und der Caritas zum Verlassen der Kirche zu bewegen. Sie harren aus …

Lampedusa
Als Reaktion auf diese Proteste – sowie auf die Flüchtlingsdramen, die sich auf dem Mittelmeer vor der Küste von Lampedusa abspielen – lässt Österreichs Literaturnobelpreisträgerin Elfriede Jelinek in ihrem neuesten Stück Die Schutzbefohlenen einen Chor von Flüchtlingen zu Wort kommen. „Wir sind gekommen, doch wir sind gar nicht da“, heißt es in dem bild- und sprachmächtigen Oratorium, das am kommenden Samstag (28. März) in Michael Thalheimers Regie am Burg­theater Premiere hat.

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