Das Interview

Jubel für Birgit Minichmayrs Showdown

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Im Wiener Schauspielhaus begeistert 'Das Interview' mit Minichmayr.

Am 22.4. war Martin Kusejs atemberaubende Zürcher Inszenierung von Theo van Goghs Psychothriller Das Interview zum Auftakt eines dreitägigen Wien-Gastspiels im heillos überbuchten Wiener Schauspielhaus zu erleben; am Wochenende folgen drei Vorstellungen.

Busenwunder
Minichmayr spielt das Busenwunder Katja Schuurman aus der RTL-Soap GZSZ, die von einem Journalisten, dem politischen Redakteur Pierre Peters, in ihrer Wohnung interviewt werden soll. Das Starlet kommt zu spät. In einem superkurzen Mini und in hochhackigen schwarzen Stiefeln tänzelt sie daher, säuselt eine Entschuldigung und telefoniert auf ihrem Handy. Pierre Peters (Sebastian Blomberg) macht kein Hehl aus seiner Verachtung für ihresgleichen: „Zwei Titten interviewen, die keinen geraden Satz herausbringen“, wäre wirklich unter seiner Würde. Unwillig und unvorbereitet, im abgetragenen Columbo-Regenmantel, stellt er banale Fragen wie: „Warum sind Sie Schauspielerin geworden?“ Auch Katja hätte lieber mit einer „arroganten Schwuchtel aus der Kultur“ gesprochen.

Krieg und Krebs
Der Machtkampf geht als Balztanz über die Bühne, das Verführungs- und Vernichtungsspiel der beiden Kontrahenten, die einander nichts schuldig bleiben, gestaltet sich als torkelnde Fahrt in die Hölle. Als Pierre in Katjas Tagebuch von ihrer Krebserkrankung liest, glaubt er sich als Sieger; diese Exklusivmeldung wird die Auflage in die Höhe treiben. Aber Katja dreht den Spieß um: Vor der Kamera lässt sie ihn über seine katastrophalen Kriegserlebnisse berichten, als deren Folge seine Frau ums Leben kam. Und als sie ihm mitteilt, dass nicht sie, sondern die Figur, die sie im Fernsehen spielt, krebskrank ist, hat sie sein Mordgeständnis auf Video ...

Applaus und Jubel
Großer Beifall für Martin Kusejs Regie und die darstellerischen Bravour-Leistungen Blombergs und Minichmayrs – der derzeit zurecht begehrtesten Schauspielerin des Landes.

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"Jedermann" bei den Salzburger Festspielen hat ab 2010 eine neue "Buhlschaft": Birigt Minichmayr.

Sie löst Sophie von Kessel ab und wird an der Seite von Nicholas Ofczarek, der "Jedermann" verkörpert spielen.

Am Wiener Akademietheater spielten sie bereits zusammen in "Der Weibsteufel".

Minichmayr, zuletzt zu sehen im "Knochenmann" und Hanekes "Das weiße Band", ist eine international anerkannte Schauspielerin, wirkte in zahlreichen Theaterproduktionen und Filmen mit.

Ein Ausschnitt aus dem Film "Fallen".

Neben ihrer Schauspielkarriere sorgte die 32-Jährige zuletzt auch als Sängerin für Aufsehen.

Auf dem neuen Album der Toten Hosen sang sie ein Duett mit Campino.