Letzte Audienz

Kaiser Robert Heinrich I. im Bilanz-Talk

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Robert Palfrader dankt als Kaiser ab. Und ist darüber gar nicht unglücklich.

Robert Heinrich I. dankt ab. Am 11. März läuft die letzte Ausgabe des ORF-Quotenhits Wir sind Kaiser – bis zu 600.000 Zuschauer. Im Interview mit TV-AUSTRIA verrät Kaiser-Darsteller Robert Palfrader, der am 5. März im Wiener Volkstheater mit Liliom Premiere feiert, wie es mit dem Kult-Kaiser weitergeht.

TV-AUSTRIA: Die letzen Aufzeichnungen zu Wir sind Kaiser fanden schon vor Weihnachten 2009 statt, haben Sie sich schon von der Rolle des Kaisers gelöst?

Robert Palfrader: Ja, innerlich schon längst.

TV-Austria: Klingt so, als wäre Ihnen die Figur ein bisschen auf die Nerven gegangen?

Palfrader: Ja, weil es sehr intensiv war, doch schon ein bisschen. Die Rolle an sich, das ständige Angesprochen-Werden auf der Straße oder bei anderen Gelegenheiten, das Reduzieren meiner Person auf den Kaiser – das war alles sehr anstrengend und nervt auf Dauer. Ich würde sagen, jeder dieser drei Punkte hat zu einem Drittel dazu beigetragen, dass ich jetzt ganz froh bin, dass der Kaiser Geschichte ist.

TV-AUSTRIA: Nie wieder Kaiser? Sie haben immer wieder durchblicken lassen, das Nein zum Kaiser könnte kein endgültiges sein?

Palfrader: Ich habe auch nie gesagt, dass es ein endgültiges Nein ist. Aber ich brauche jetzt eine Pause vom Kaiser, den es in der bisherigen Form und in der bisherigen Intensität sehr lange nicht mehr geben wird. Ich spreche von einem Zeitraum von mindestens zwei Jahren. Und wer weiß, ob es nach zwei Jahren überhaupt noch den Wunsch nach einer Rückkehr Seiner Majestät geben wird.

TV-AUSTRIA: In der bisherigen Form heißt aber, in der einen oder anderen Form könnte der Kaiser nach wie vor im ORF zu sehen sein?

Palfrader: Ja, der ORF hat bei mir angefragt, ob ich in der Figur des Kaisers hin und wieder in anderer Form auftreten könnte. Das könnte passieren, aber nicht all zu oft, und wenn, dann in ganz anderer Form.

TV-AUSTRIA: Also Wir sind Kaiser in einer längeren Version für den Hauptabend, dafür nur einige Male pro Jahr?

PAlfrader: Das könnte es sein. Aber wir haben noch keine wirkliche Idee, wie das wirklich aussehen könnte. Der Rudi Roubinek (Anmerkung: spielt den Obersthofmeister Seyffenstein) und ich arbeiten an einer Idee. Wenn uns etwas einfällt, ist es gut. Und wenn uns nichts einfällt, ist es auch gut.

TV-AUSTRIA: Wie steht es um das Spielfilmprojekt mit dem Kaiser?

Palfrader: Dazu gibt es weder ein konkretes Projekt noch eine Zusage von mir. Zuerst muss eine Idee her, die das Ganze trägt. Wenn eine solche Idee nicht existiert, funktioniert es nicht. Rudi Roubinek und ich werden uns etwas überlegen. Siehe oben.

TV-AUSTRIA: Was war Ihr persönliches Highlight der vier Kaiser-Staffeln?

Palfrader: Mein absoluter Lieblingsgast war die Naddel. Da hab’ ich überhaupt nichts machen müssen, die hat das selbst erledigt. Das war angenehm.

TV-AUSTRIA: Und der Kaiser wirkte ziemlich sprachlos …

Palfrader: Definitiv. Und meine Fassungslosigkeit war nicht gespielt. Meine Reaktion kam aus dem Innersten meines Herzens.

TV-AUSTRIA: Gelobt und kritisiert wurden Sie für die Audienz mit H.-C. Strache.

Palfrader: Was ich von diesem Herrn halte, hab ich auf der Bühne gesagt. Das Thema hat sich für mich erledigt. Dauernd über diesen Herrn zu reden, halte ich für überbewertet.

TV-AUSTRIA: Sie hätten Wiens Bürgermeister Michael Häupl und Niederösterreichs Landeshauptmann Erwin Pröll gerne in einer Audienz gehabt. Warum hat das nicht geklappt?

Palfrader: Ich hätte beide gerne gemeinsam in eine Sendung geholt und hatte auch eine gute Idee, wie und worüber ich mit ihnen gesprochen hätte. Aber die beiden Herren haben es vorgezogen, nicht zu kommen. Was mir sehr leidtut.

TV-AUSTRIA: Hätte Seine Majestät Robert Palfrader auch gerne einmal zur Audienz geladen?

Palfrader: Sicher nicht, dazu ist der Robert Palfrader zu unbedeutend.

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