Red Bull

Malerei aus Island bei HangART 7

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Die Ausstellung dauert bis zum 11. November und präsentiert Island. Ein Land, welches "gebildet, reich und ohne Militär" ist.

Island ist das achte Land, dem in der Kunstreihe HangART 7 von Red Bull eine Ausstellung im Hangar-7 gewidmet ist. Zwischen alten Flugzeugen, Rennwagen und Wettkampf-Motorrädern haben diesmal sieben Maler aus dem hohen Norden ihre Öl- und Acrylbilder aufgehängt und der Kunst in Island stilistische Vielfalt attestiert. Ein eigenständiger, national isländischer Stil ist jedoch bestenfalls ansatzweise auszumachen. Die Ausstellung mit dem Titel "Island, hier und jetzt" ist von morgen, Samstag, bis zum 11. November zu sehen.

Nordische Motive
In Helgi Thorgils Fridjonssons Werken finden sich Motive wie Fische, Meerestiere oder Schlittenhunde. Kühl und sachlich vermittelt Fridjonsson jene nordländisch-klare Atmosphäre, die ihm zu Ausstellungen in Italien, Deutschland oder Amerika und damit - als einzigem der Künstler-Gäste aus Island - zu partiellem wirtschaftlichem Erfolg verholfen hat. Auch Aron Reyr Sverrisson hat sich der Sachlichkeit verschrieben, seine architektonisch konstruierten Kombinationen aus Innenräumen und Landschaften gehören zu den formal interessantesten Ausstellungsteilen.

Hier: Die Ausstellung im Internet

Kurze Übersicht
Birgir Snäbjörn Birgissons Bilder sind Kritik am Schönheitskult. In hellen, ruhigen Farben, die er selbst als optisches Flüstern bezeichnet, hat er sämtliche Miss Worlds porträtiert. Dabei erinnert er zumindest in der Blässe der Farben an so etwas wie nordische Malerei. Doch das war's auch schon in Sachen isländischem Stil. David Örn Halldorsson etwa ist ein junger Wilder, der, wie seinem eisigen gletscherüberzogenen Land zum Trotz, in prall-bunter, fast lateinamerikanischer Farbenpracht schwelgt und patchworkartige Ornamente mit Titeln wie "drumsolo" präsentiert. Thorri Hringsson wiederum versucht seine Wohlstandskritik mit einer Mischung aus akkurat gemalten Lebensmitteln und Comicfiguren auszudrücken, während Gudmundur Thoroddsen als lupenreiner Popkünstler bezeichnet werden kann. Seine Gespenster, Muskelmänner, Rodeo-Reiter und Eichhörnchen sind samt und sonders mit einem rosa Zuckerguss überzogen. Ragnar Kjartanssons Thema sind mystische Land- und Meerschaften. Da stehen manchmal Sprüche drauf, die zu verstehen geben, dass es keinen Gott gibt.

Island: "reich, gebildet und ohne Militär"
Insgesamt wirkt "Island, hier und jetzt" ästhetisch und formal ansprechend. Islands Künstler präsentieren ihr reiches, gebildetes und militärloses Land in stilistischem Variantenreichtum. "Ein Land, in dem fast jeder der 300.000 Einwohner immer wieder ein wenig Geld für Kunst ausgibt", wie Helgi Thorgils Fridjonssons erläuterte. "Leider gibt es so viele Künstler, dass wir trotzdem nicht besonders gut von der Kunst leben können."

"Island, hier und jetzt" ist von 22. September bis 11. November täglich von 9.00 bis 22.00 Uhr geöffnet.

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