Literatur-Szene trauert

Reich-Ranicki findet in Frankfurt letzte Ruhe

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Am 26. September wird der Literaturpapst in Frankfurt beigesetzt.

Der berühmteste Kritiker der deutschsprachigen Literatur ist tot. Marcel Reich-Ranicki starb am 18. September in Frankfurt im Alter von 93 Jahren. Dies teilte die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" mit, für die er lange arbeitete. Der scharfzüngige "MRR", der in Polen als Sohn einer jüdischen Familie geboren wurde, wuchs in Berlin auf. Zusammen mit seiner Frau überlebte er das Warschauer Ghetto und kehrte 1958 nach Deutschland zurück, wo er sich allmählich als Literatur-Kritiker etablierte. Zu letzt wurde er al Literaturpapst des deutschsprachigen Raums gefeiert. Nach seinem Tod trauert man weit über die deutschen Grenzen hinaus um dem Ausnahme-Literaten. Am 26. September, nur knapp eine Woche später, nach seinem Ableben, finden nun die Trauerfeierlichkeiten statt.

Zitate von und zu Reich-Ranicki 1/20
Über Literatur
"Viele Autoren und Kritiker hegen ein Misstrauen gegen unterhaltsame Literatur. Ich sage stattdessen: Literatur darf nicht nur unterhaltsam sein, sie muss es sogar!" (im "Focus", 2010)

Literatur-Szene nimmt Abschied
Der Literaturkritiker Marcel Reich-Ranicki wird am kommenden Donnerstag auf dem Frankfurter Hauptfriedhof beigesetzt. Die Trauerfeier beginnt um 15 Uhr, wie die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" am 19. September der dpa mitteilte. Viele seiner Weggefährten werden bei seinem letzten Gang sicherlich dabei sein, und Abschied von Reich-Ranicki nehmen.

Reich-Ranicki - Ein Erfolgsgarant
Einem Millionenpublikum wurde der Kritiker vor allem mit der ZDF-Sendung "Das Literarische Quartett" bekannt, die er seit 1988 fast 14 Jahre lang moderierte. Neben zahlreichen anderen Büchern veröffentlichte "MRR" 1999 seine Autobiografie "Mein Leben", die zum Bestseller wurde. Das Buch wurde nach Verlagsangaben mehr als 1,2 Millionen Mal verkauft. Nach seinem Tod werden die Verkaufszahlen sicher weiter steigen, denn das Interesse an seiner Person und seinem Schaffen wird auch durch sein Ableben nicht weniger werden.

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