Ausstellung

Historischen Kinderfotos in der Nationalbibliothek

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 "Kinder, wie die Zeit vergeht!" zeichnet  Wandel in Darstellung von Kindern nach.

Der dreijährige Kronprinz Rudolf in einer Oberstuniform, der ernst in die Kamera blickende sechsjährige Arthur Schnitzler oder das einem Ölgemälde nachempfundene Foto der Erzherzogin Marie Valerie mit ihrem gleich großen Bernhardiner: In der Ausstellung "Kinder, wie die Zeit vergeht!" zeigt die Nationalbibliothek ab dem 22. November mehr als 250 Exponate von 1870 bis in die 1970er-Jahre.

Von unbeschwerten Kindertagen bis zum Ernst des Lebens  
Unbeschwerte Kindertage und der frühe Ernst des Lebens stehen in der Ausstellung "Kinder, wie die Zeit vergeht! Kleine Prinzen und große Mädchen in historischen Fotografien" in direkter Nachbarschaft. Fotos aus dem eigenen Bestand der Nationalbibliothek zeigen eindrucksvoll, wie unterschiedlich die Kindheit Ende des 19. und um 20. Jahrhunderts auf dem Gebiet des historischen sowie heutigen Österreich erlebt - und abgebildet - wurde. Im Prunksaal sind nicht nur noch nie gezeigte Atelier- und Pressefotos, sondern auch Privataufnahmen aus über 100 Jahren zu sehen und bieten einen "kulturhistorisch spannenden Einblick ind das Alltagsleben vergangener Tage", wie es im Pressetext heißt.

Ausstellung vielseitig
Beleuchtet werden zahlreiche Themen wie "Schule und Erziehung", "Arbeit und Spiel", "Mode und Medien" oder "Feste und Familie". Das Elend der Weltkriege spiegelt sich durch in Trümmern fotografierte oder mit Waffen spielende Kinder wieder; aber auch die Unbeschwertheit, die man der Kindheit gerne zuschreibt, findet in zahlreichen Fotos ihre Ausprägung. Deutlich zeigt die Ausstellung in einem chronologischen Faden, dass Kindheit über die Jahrzehnte "zu einer eigenen Lebensphase geworden ist" und Kinder nicht mehr als "kleine Erwachsene" wie auf den Fotos um 1900 abgelichtet wurden. Verdeutlicht wird diese Entwicklung etwa auch durch den schleichenden Einzug der Blue Jeans, die nach und nach die auf Fotos beliebten Matrosenanzüge ablösten. Auch die Ende des 19. Jahrhunderts und darüber hinaus praktizierte Konstruktion und Reproduktion von Geschlechterrollen wird zusehends aufgebrochen - hin zu "künstlerisch individualisierten Porträtaufnahmen". Umrahmt werden die Fotografien von Kinderzeichnungen, Schulaufsätzen, Kinderbüchern sowie Grafiken und Aquarellen aus dem "Kronprinzenwerk", das die Völker sämtlicher Kronländer dokumentierte.

Info
Ausstellung "Kinder, wie die Zeit vergeht! Kleine Prinzen und große Mädchen in historischen Fotografien" in der Österreichischen Nationalbibliothek. 22. November bis 23. Februar 2014. www.onb.ac.at



 

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