Berlinale

Neil Young: Musik kann nichts verändern

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Rock- und Countrymusik-Ikone Neil Young ist auf der Berlinale mit dem Film "CSNY Déjà Vu" vertreten - mit politischem Unterton.

Bei der Vorstellung seines aktuellen Films "CSNY Déjà Vu", der in der Sektion Berlinale Special läuft, räumte Neil Young (der in seinen Filmen gerne unter dem Pseudonym Bernard Shakey fungiert) gleich mal mit jeglichem Idealismus auf: „Die Zeiten, in denen Musik etwas ändern konnte, sind vorbei. Kein Song der Welt hat irgendeinen Einfluss auf Politik. Die Welt ist heute eine andere, hier ist nur noch Platz für Wissenschaft und Fakten. Aber nicht fürr naiven Idealismus.“

Der Film "CSNY Déjà Vu", zeigt die "Freedom Of Speech Tour" der vor 40 Jahren gegründeten Formation Crosby, Stills, Nash and Young, die sie 2006 quer durch die USA führte. Neil Young ist hier ganz politisch und kritisiert mit seinen Bandkollegen den Irak-Krieg und die amerikanische Regierung.

Was mit Bush nicht stimmt
Auf die Frage, was seiner Meinung nach mit George Bush „nicht stimmt“, antwortete Young: „Fragen Sie mich lieber, was mit George Bush stimmt, denn diese Antwort dauert nur wenige Sekunden. Also man kann sagen, er ist rein physisch ein gutes Beispiel, dass Männer in seinem Alter noch fit sein können. Das war’s.“

Mit dem politischen Ton seines Films stelle er nur seine Sicht der Dinge dar, „aber hoffentlich bringt das die Zuseher zum Nachdenken. – Mir ist egal, welche Reaktion ich auf den Film bekomme, solange sie ehrlich und emotional sind. Nur keine Reaktionen wären schlimm.“

Falsche Lösung Krieg
Die Außenpolitik der westlichen Großmächte sieht er kritisch: „Klar bin ich stolz, Kanadier zu sein und froh, in einer einer demokratischen Gesellschaft zu leben. Aber ich finde nicht, dass wir deswegen überall Demokratien auferlegen müssen, wo wir hingehen.“ Die Medienberichterstattung sei lediglich für Misinformation gut: „Wir wissen überhaupt nichts über andere Länder. Und wir denken, wir machen’s gut, dabei schauen wir überhaupt nicht hin.“

In seinem Film sieht er genau hin und beschönigt nichts. „Krieg ist ein Thema, das muss man weder aufbauschen noch runterspielen. Krieg ist, was er ist: Immer die falsche Lösung für ein Problem.

Alexandra Zawia

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