Grotesk

Texta üben sich in der Beobachterrolle

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Linzer Hip-Hopper widmen sich bei neuem Album dem Unbehagen.

Die Linzer Hip-Hopper von Texta beenden eine längere Phase ohne Studioalbum mit "Grotesk" (Hoanzl, VÖ: 6. Mai): "Es ist eigentlich ziemlich locker von der Hand gegangen, da wir ein eingespieltes Team sind und Flip immer fleißig Beats produziert", so Skero , der doppelte Amadeus -Gewinner 2010.

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Solosachen als Vorteil

Der angesprochene Flip sieht dabei auch die Erleichterungen des Genres der 1993 gegründeten Band: "Der Vorteil einer Rap-Gruppe ist, dass jeder seinen Job auch allein daheim erledigen kann. Das Texten muss man zum Beispiel nicht unbedingt gemeinsam im Studio erarbeiten. Wir haben zwar auch einige Texte direkt im Studio geschrieben, doch generell schreibt es die jeder für sich allein, sobald er ein Thema hat. Inzwischen ist man einfach geübter und besser, was das Aufnehmen betrifft." Kollege Huckey sieht rückblickend die diversen Soloarbeiten dabei als Plus für Texta: "Die Solosachen haben ohnehin eher den Vorteil, dass man dabei den Kopf wieder für die Arbeiten von Texta freibekommt. Deswegen war das förderlich und die Live-Platte gab es ja auch dazwischen", so Huckey.

Herangehensweise

Bei Texta macht jedenfalls der Beat den Song aus: "Man wählt erst einmal den Beat aus, wobei es dann so ist, dass ein Sample dann schon oft ein Teil des Refrains ist, wie es zum Beispiel auf der Nummer 'Mein Baby' oder 'You're Driving Me Wild' der Fall war. Hier waren die Samples bereits die Vorgabe für das Thema", erläutert der vierte Texta Laimer. Der angesprochene Song "Mein Baby", der dem Nachwuchs von Laimer gewidmet ist, entstand übrigens bei einem väterlichen Nachmittag am Pöstlingberg.

Überspitzte Rollen

Doch wie kam man auf den Albentitel "Grotesk"? Skero sieht da zwei groteske Seiten: "Es ist grotesk, dass wir schon so lange dabei sind und immer unser Standing halten konnten. Aber hauptsächlich sind die Dinge, die gerade auf der Welt passieren und sich immer mehr zuspitzen das Groteske." Das hat das Album für ihn sehr geprägt und hat so unter anderem auch zu einem Song wie "Dramaturgie der Ereignisse" geführt. "Ein Wandel muss ja dabei nicht unbedingt negativ sein, denn ich glaube, dass es wichtig ist, dass Dinge eskalieren, damit etwas Neues entstehen kann", so Skero. Grundsätzlich sieht er die Songs auf dem Album - bis auf die Ausnahme "You're Driving Me Wild" - eine kommentierende Beobachterposition einnehmen. Ob nun "So Änderst Du Nichts" oder "Strange", immer schlüpft man bei Texta dabei auch weiterhin in überspitzte Rollen.

Passives Raunzen

Ebenso wird die recht verbreitete österreichische Grundhaltung des passiven Raunzens öfters thematisiert, obwohl es gar nicht der Plan gewesen sei. "Imma So" beschreibt so das permanente Unbehagen das heimischen Daseins. "Das spürt man einfach, wenn man in Österreich lebt, da braucht man nur mit ein paar Nachbarn reden. Wenn es schön ist, ist es zu heiß, im Winter zu kalt. Man findet immer irgendwas, was nicht passt und das ist ein immanenter Wesenszug", so Flip. "Da wäre es wichtig, eine Veränderung zu erzielen", wobei man sich durchaus selber auch beim Sudern erwischt. Dabei sollte es laut Huckey aber nicht bleiben: "In letzter Zeit könnte man sich ja wirklich aufregen und man kann sich empören, aber man kann auch aktiv etwas machen."
 
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