Dt. Buchpreis

Österreicher Clemens J. Setz im Finale

Teilen

Heimische Autoren wie Haas konnten sich nicht durchsetzen

Unter den sechs Titeln der Shortlist zum Deutschen Buchpreis ist mit Clemens J. Setz' "Die Frequenzen" ein österreichischer Roman vertreten. Außerdem gehen Rainer Merkel ("Lichtjahre entfernt"), Herta Müller ("Atemschaukel"), Norbert Scheuer ("Überm Rauschen"), Kathrin Schmidt ("Du stirbst nicht") und Stephan Thome ("Grenzgang") ins Rennen um die Auszeichnung, gab der Börsenverein des Deutschen Buchhandels am Mittwoch in einer Aussendung bekannt.

Die drei weiteren Österreicher auf der 20 Titeln umfassenden Longlist, Thomas Glavinic ("Das Leben der Wünsche"), Wolf Haas ("Der Brenner und der liebe Gott") und Thomas Stangl ("Was kommt") stehen nicht im Finale. Die Preisverleihung findet am 12. Oktober zum Auftakt der Frankfurter Buchmesse im Kaisersaal des Frankfurter Römers statt. Der Preisträger erhält 25.000 Euro, die fünf Finalisten bekommen jeweils 2.500 Euro.

Der Grazer Clemens J. Setz, Jahrgang 1982, studiert Mathematik und Germanistik. Sein Debütroman "Söhne und Planeten" (Residenz) erschien 2007, für die Novelle "Die Waage" erhielt er 2008 den Ernst-Willner-Preis beim Bachmannpreis in Klagenfurt.

"Alle Beteiligten waren beeindruckt von der Intensität der Gespräche, die oft ans Grundsätzliche rührten - der Literatur, der eigenen Arbeit -, die die ganze Verstrickung des Lesers mit einzelnen Büchern offenbarten und eben deshalb manchmal auch schmerzhaft waren", so Jurysprecher Hubert Winkels. "Bei der Lektüre wird vielleicht nicht jeder allen Entscheidungen zustimmen, aber immer wissen, warum das jeweilige Buch derart ausgezeichnet ist. Und er wird sehen, dass nicht nur thematisch, sondern auch formal die deutschsprachige Literatur über eine bestechende Bandbreite verfügt".

In den vergangenen fünf Monaten wurden von den sieben Jurymitgliedern - darunter die österreichische Literaturkritikerin Daniela Strigl - 154 Titel gesichtet, die zwischen dem 1. Oktober 2008 und dem heutigen Tag erschienen sind. Am 19. August war die Longlist bekanntgegeben worden.

Die bisherigen Preisträger des Deutschen Buchpreises waren der Vorarlberger Arno Geiger für "Es geht uns gut" (2005), Katharina Hacker für "Die Habenichtse" (2006), Julia Franck für "Die Mittagsfrau" (2007) sowie Uwe Tellkamp für "Der Turm" (2008).

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.