Klassik

Rockin' Barock in Grafenegg

Teilen

Finale des ersten Wochenendes in Grafenegg: Volles Haus für Barockmusik.

Diesmal nicht der neue "Wolkenturm", sondern die alte Reitschule. Seit 25 Jahren finden hier Konzerte statt. Deren Erfolg ist verständlich.

Reitschule
Denn der Raum hat mit seiner Holzdecke eine wunderbare Akustik, hat historisches Flair, mit etwa 600 Sesseln die richtige Größe für barocke und klassische Programme oder Solistenkonzerte. Es wäre schade, wenn das Grafenegg Musikfestival ab nächstem Jahr, nach Fertigstellung der neuen Konzerthalle (zirka 1200 Plätze), auf die Bespielung dieses stimmungsvollen Saales verzichtete.

Aus den einstigen Sattelkammern kamen die acht Musiker des Ensembles "Il Giardino Armonico" aufs Podium. Wo früher einmal Pferde und ihre Bereiter Runden drehten, erklang Barockmusik von Vivaldi, Goldberg, Telemann und ein Divertimento des jungen Mozart. Wir kennen die Italiener seit vielen Jahren und schätzen ihre völlig undogmatische, vitale Annäherung an eine Vergangenheit, in der Musik der Unterhaltung diente. Deutsche Gelehrsamkeit hinderte dies nicht. Aber wenn Musik des Antonio Vivaldi von diesen Virtuosen auf ihren historischen Instrumenten gespielt wird, spürt man die Lust am Tänzerischen, und auch die Körpersprache der Interpreten suggeriert, hier finde so etwas wie Rockin' Barock statt.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.