Nachlass

Rostropowitsch-Kunstsammlung für 51 Mio. Euro verkauft

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Der Nachlass des Weltklasse-Cellisten und Dirigenten Mstislaw Rostropowitsch wurde nun verkauft. Die Witwe ist froh darüber.

Fünf Monate nach dem Tod des russischen Cellisten und Dirigenten Mstislaw Rostropowitsch hat dessen Kunstsammlung für umgerechnet mehr als 51 Millionen Euro den Besitzer gewechselt. Er habe die Kollektion einem Auktionshaus für den Schätzwert zuzüglich einer Prämie abgekauft, sagte der Kreml-nahe Industrielle Alischer Usmanow dem Radiosender "Echo Moskwy" am Freitag.

Wertvolle Sammlung
Er werde die Sammlung mit mehr als 400 Gemälden, Porzellanarbeiten und Möbelstücken im Oktober dem russischen Staat übergeben, sagte Usmanow. Unter den Gemälden seien Werke russischer Meister wie Ilja Repin, Walentin Serow und Alexander Iwanow. Der weltweit anerkannte Musiker und frühere Sowjetdissident Rostropowitsch starb am 27. April im  Alter von 80 Jahren in Moskau.

Witwe ist erleichtert
Die Witwe des Musikers, die Opernsängerin Galina Wischnewskaja, zeigte sich im russischen Staatsfernsehen erleichtert, dass die Sammlung vor der geplanten Versteigerung in London gerettet worden sei. "Es drohte eine Verstreuung in alle Welt", sagte Wischnewskaja. Ein Londoner Auktionshaus hatte den Wert der Kollektion auf 36 Millionen Pfund (51 Millionen Euro) geschätzt. Usmanow hatte nach russischen Medienberichten mehr als 4 Millionen Pfund Prämie gezahlt, um die Versteigerung zu umgehen.

Die Sammlung solle nun wissenschaftlich ausgewertet und dann russischen Museen für Ausstellungen überlassen werden, kündigte Usmanow an. Russlands größte Kunstmuseen, darunter die Tretjakow-Galerie und das Puschkin-Museum in Moskau sowie das Russische Museum in St. Petersburg, haben sich um die Übernahme der in 36 Jahren gesammelten Kunstschätze beworben. "Die Hauptsache ist, dass die wertvolle Sammlung Russland gehört", sagte Usmanow. Alles Weitere müsse noch entschieden werden.

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