"Blasphemie"

Skandal um Schweine-Bild des Wiener Malers Holm

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Nach Protesten von Kirchenvertretern ist in Niederbayern eine Abendmahl-Darstellung mit Schweinen des Wiener Malers Nino Holm aus einer Ausstellung verbannt worden.

Im Museum Kloster Asbach in Rotthalmünster war mehrere Wochen lang in der Schau "Das Schwein in der Kunst" eine Parodie auf das berühmte Abendmahl-Gemälde von Leonardo da Vinci zu sehen, bei dem Jesus und die Jünger durch Schweine ersetzt wurden.

Nachdem das Bild und ein weiteres umstrittenes Exponat zuletzt wegen der Proteste nur in einem separaten Raum auf Nachfrage zu sehen waren, dürfen die Kunstwerke auf Anordnung des Passauer Landrats Hanns Dorfner (CSU) nun gar nicht mehr gezeigt werden. Der Rummel um die Bilder sei nach Medienberichten einfach zu groß geworden, sagte der Sprecher des Landratsamtes, Eduard Bosch.

Das im Rahmen der Kulturreihe "Schweinzeit" gezeigte Abendmahlsbild "Dinner für 13" stammt von Nino Holm, der früher Mitglied der Satire-Popband Erste Allgemeine Verunsicherung (EAV) war.

Vorwurf der Blasphemie
Zunächst waren die Bilder wochenlang ohne Proteste ausgestellt worden. Dann hatte es wegen der Kunstwerke Beschwerden vom Bistum Passau und dem katholischen Frauenbund gegeben. Den Künstlern wurde Blasphemie und Frauenfeindlichkeit vorgeworfen. "Auf Grund dieser sehr heftigen Kritik hat der Landrat verfügt, dass die beiden Bilder nicht mehr gezeigt werden", erklärte Behördensprecher Bosch. Es sollten keine religiösen Gefühle verletzt werden.

Der Landkreis ist Veranstalter der Ausstellung. Auf Anregung des Kulturreferats des Kreises wurden die Bilder zunächst noch mehrere Tage lang in einen Nebenraum Interessierten gezeigt. Diese Nebenschau ist nun aber vom Landratsamt beendet worden, die Kunstwerke werden nun gar nicht mehr präsentiert.

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