Entscheidung fix

Spera verlässt den ORF

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Die Entscheidung ist gefallen: Spera setzt sich gegen 13 Bewerber durch, wird Chefin des Jüdischen Museums. Der ORF sucht jetzt eine Nachfolgerin.

Für Danielle Spera schlägt am Montag ihre beruflich größte Stunde, für den ORF ist es gleichzeitig eine der bittersten: Um 11.30 Uhr wird die 52-jährige ZiB1-Moderatorin als neue Direktorin des Jüdischen Museums in Wien präsentiert. Ihr Engagement beginnt am 1. Juli 2010 – ÖSTERREICH berichtete.

Sie erfüllt sich einen Herzenswunsch
Für Spera, die dem bisherigen Direktor Karl Albrecht-Weinberger folgt, ist es die Erfüllung eines Herzenswunsches. Sie ist Mitbegründerin der Zeitschrift NU, Autorin einer Hermann-Nitsch-Biografie und sehnte sich laut Freunden seit Jahren nach einer solchen Tätigkeit.

Dem Vernehmen nach hat sie die Jury durch ihr geniales Konzept überzeugt, 13 Mitbewerber hinter sich gelassen. Nicht unwichtig: Spera galt als Favoritin von Wiens Vizebürgermeisterin Renate Brauner – das Jüdische Museum gehört der stadteigenen Wien-Holding.

ORF weint um eines der prägendsten Gesichter
Freilich: Offiziell wird die Entscheidung am Sonntag nicht bestätigt. Alfred Stalzer, Sprecher des Jüdischen Museums: „Frau Spera ist eine von vier Finalisten. Die Entscheidung wird aber erst fallen.“ Wolfgang Gatschnegg, Wien-Holding: „Ich kann nur sagen, am Montag wird die neue Leitung vorgestellt.“ Und eine Sprecherin von Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny: „Soweit ich weiß, ist das noch nicht fix.“

30 Jahre Gesicht der ZiB1, Redakteurssprecherin, geschätzt von Kollegen und Zusehern, acht Publikumspreise: Klar ist, der Abgang von Spera hinterlässt im ORF eine immens große Lücke. Kommunikationschef Pius Strobl: „Wird sie bestellt, ist das der krönende Abschluss einer Karriere, ein ehrenhafter Job. Für uns ist es natürlich sehr schade, weil Spera seit Jahrzehnten ein prägendes Gesicht des ORF ist.“ Wer ihr in der ZiB1 und als Redakteurssprecherin folgt, ist noch völlig ungewiss – es gibt aber eine Reihe von Kandidaten (siehe unten).

Strobl: „Im Jänner und Februar ist Zeit, über die Nachfolge nachzudenken. Klar ist, dass ihr in der ZiB eine Frau folgt. Die Wahlen für Redakteurssprecher sind noch heuer.“

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