Staatsopern-Jubiläum

Standing Ovations für Domingo

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Der Startenor feierte sein 50-jähriges Staatsopern-Jubiläum.

Der spanische Tenorissimo Plácido Domingo, der seine erstaunliche Karriere vor 55 Jahren in der Zarzuela-Truppe seiner Eltern als Bariton begonnen hatte, ist die ungewöhnlichste Erscheinung im Musikbusiness. Das samtene, erotische Timbre seiner goldenen Stimme war stets baritonal gefärbt, seit sechs Jahren feiert der rastlose Jahrhundertsänger auch als Verdi-Bariton Triumphe.

König der Oper. Der sympathische Publikumsliebling, dessen enorme Stimmbandbreite und Musik-Besessenheit ihm den Titel „König der Oper“ eingebracht haben, hat 147 verschiedene Rollen gesungen, während andere Star-Tenöre wie Luciano Pavarotti mit 25 Partien ihr Auslangen fanden. An der Wiener Staatsoper, wo er am 19. Mai 1967 als Verdis Don Carlo debütiert hatte, hat Domingo in 253 ausverkauften Vorstellungen 500.000 Besucher beglückt und ist mit 85 Stunden Applaus belohnt worden.

Bravo-Geschrei. Am Freitag feierte der von Kritikern zum „größten Sänger aller Zeiten“ ausgerufene Superstar in einem seit 14 Monaten ausverkauften Galakonzert sein 50-jähriges Bühnenjubiläum an der Staatsoper in drei Verdi-Bariton-Rollen: Als Ankarström in Un ballo in maschera – ein neues Rollen-Debüt –, als Giorgio Germont in La traviata und als Simon Boccanegra. Unter Marco Armiliato waren Son-ya Yoncheva, Ana María Martínez, Dmitry Korchak und Ramón Vargas seine tollen Partner. Das Publikum tobte vor Begeisterung, schon bei seinem ersten Auftritt wurde Domingo mit minutenlangem Bravo-Geschrei empfangen. Am Schluss gab es Ovationen und Blumen für den Musik-Giganten, Direktor Dominique Meyer schenkte ihm das Andrea-Chénier-Kostüm.

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