Mit 64 Jahren

Viennale-Chef Hans Hurch ist tot

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Erlitt am Sonntag in Rom einen Herzinfarkt.

Hans Hurch, seit 1997 Direktor des Wiener Filmfestivals Viennale, ist gestern, Sonntag, in Rom völlig überraschend an einem Herzversagen gestorben. Das teilte Viennale-Geschäftsführerin Eva Rotter am Montag der APA mit. Hurch, der am 18. Dezember seinen 65. Geburtstag gefeiert hätte, habe sich zu einem Arbeitstreffen mit dem Regisseur Abel Ferrara in der italienischen Hauptstadt aufgehalten.

"Es ist für uns alle ein Schock und großer Verlust und menschlich sehr schwer zu verkraften. Wir werden unser Möglichstes tun, um die diesjährige Viennale in seinem Sinne zu gestalten", hieß es in einer ersten Stellungnahme des Viennale-Teams. "Wir möchten unser aufrichtiges Mitgefühl und unsere Anteilnahme der Familie und den Freunden aussprechen."

Viennale-Leiter

 
Hans Hurch (1952-2017) prägte das heimische Film-und Festivalgeschehen seit langem. Seit 1997 war der ehemalige Filmjournalist Direktor des wichtigsten heimischen Filmfestivals, der Viennale. "Ich bin nicht die Viennale. Ich mache die Viennale nicht alleine, auch wenn ich sie sehr geprägt habe", hatte er betont, als sein Vertrag noch einmal, bis Ende 2018, verlängert worden war.
 
Geboren wurde Hurch am 18. Dezember 1952 in Schärding (Oberösterreich). Ab 1971 studierte er Kunstgeschichte, Philosophie und Archäologie an der Universität Wien, ab 1976 war er Mitarbeiter der Wiener Stadtzeitung "Falter". Neben seiner journalistischen Tätigkeit organisierte er Filmreihen und Retrospektiven. Von 1986 bis 2000 wirkte er als Regieassistent und Mitarbeiter bei Theater-und Filmarbeiten von Jean-Marie Straub und Danièle Huillet mit, 1990-92 arbeitete er mit der Dokumentarfilmerin Astrid Johanna Ofner zusammen.

International

1993 bis 1996 war Hurch Kurator des Projektes "hundertjahrekino" anlässlich des hundertsten Geburtstages des Kinos. 1997 trat er sein Amt als Viennale-Chef an, das er mit großem Enthusiasmus, Expertise und Leidenschaft ausfüllte. Die Viennale wurde unter seiner Leitung ein international beachtetes und vom Publikum begeistert angenommenes Festival für Cineasten. "Mit 2018 ist meine Arbeit wirklich zu Ende", hatte Hurch, der sich nicht nur in seinen Eröffnungsreden immer wieder pointiert und kritisch zu politischen und kulturpolitischen Themen äußerte, vor zwei Jahren versichert. Sein Posten hätte Mitte 2017 ausgeschrieben werden sollen.
 
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