Berlinale: Greenberg

Wie ein Woody-Allen-Film "unter Valium"

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Ben Stiller zeigte "Greenberg". Begeisterung für Zhang Yimou.

Hollywood-Star Ben Stiller hat manchmal Sehnsucht nach "dieser anderen Art von Filmen". Nach kleinen Dialogkomödien statt der Blockbuster, denen er seinen Ruhm verdankt. Im Berlinale-Wettbewerb hatte Stiller am Sonntag mit so einem "anderen Film" Premiere. In Greenberg von Noah Baumbach spielt er einen verhuschten Einzelgänger um die 40, der, so Stiller, erkennen muss, "dass er seine Zukunft zum Teil schon hinter sich hat".

Beifall, keine Begeisterung
Es gab freundlichen Beifall für die stille Stiller-Komödie, in der ein Schäferhund namens Mahler eine wichtige Rolle spielt und in der sich eine sanfte Romanze zwischen dem Star und Newcomerin Greta Gerwig entwickelt. Der große Wurf ist die Stadtneurotiker-Story freilich nicht: Greenberg erinnert an einen Woody-Allen-Film unter leichtem Valium-Einfluss.

Tolles Remake
Ganz anders das aberwitzige Projekt A Woman, A Gun And A Noodle Shop des dreifachen Goldener-Bär-Gewinners Zhang Yimou: Der Regisseur drehte ein Remake des Coen-Brothers-Thrillers Blood Simple – angesiedelt im China der Kaiserzeit!

Hier wie dort geht es um einen Mann, der einen Killer engagiert, um seine untreue Frau und ihren Lover umbringen zu lassen. Der Fall wendet sich bald zur blutigen Groteske, wobei Zhang Yimou den tiefschwarzen Humor der Story in eine knallbunte Bildsprache verpackt. Wirklich großartig!

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