"The Salesman" gewinnt

Simonischek geht mit "Toni Erdmann" leer aus

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Die deutsch-österreichische Tragikomödie konnte sich nicht durchsetzen.

Enttäuschung für das Team von "Toni Erdmann": Die deutsch-österreichische Tragikomödie ging bei der 89. Oscar-Verleihung am Sonntagabend im Rennen um den Preis für den besten fremdsprachigen Film leer aus. Ausgezeichnet wurde stattdessen der iranische Beitrag "The Salesman" des Regisseurs Asghar Farhadi.

"The Salesman" erzählt von einem Ehepaar, das nach einem brutalen Überfall auf die Frau nicht die Polizei einschaltet, sondern Selbstjustiz übt. Das Werk wird so zu einem Drama um Schuld, Vergebung, Würde und Moral. Für Farhadi ist es der bereits zweite Auslands-Oscar nach "Nader und Simin - Eine Trennung" 2012.

Maren Ades Erfolgsfilm mit Peter Simonischek in der Titelrolle hatte im Vorfeld lange als Favorit für den Preis gegolten. Nach dem von US-Präsident Donald Trump verfügten und später von US-Bundesgerichten wieder aufgehobenen Einreiseverbot für sieben mehrheitlich muslimische Länder war "The Salesman" jedoch vorgerückt - ist ein Preis für den Iran, der zu den betroffenen Ländern zählt, doch auch ein politisches Statement.

Farhadi blieb der diesjährigen Gala aus Protest gegen die neue US-Einwanderungspolitik fern. Eine Vertreterin verlas auf der Bühne ein Statement des Regisseurs, der davor warnte, die Welt "in Kategorien von 'uns' und 'den Feinden' einzuteilen". Dies würde zu Furcht und in weiterer Folge zu Kriegen führen. "Diese Kriege verhindern Demokratie und Menschenrechte in Ländern, die ihrerseits bereits Opfer von Aggression waren."

 

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