Gardener dirigierte drei Opern

Festspiele: Alte Musik in höchster Vollendung

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"Monteverdi 450" begeisterte in Salzburg.

Zum 450. Geburtstag des Erfinders der Oper, Claudio Monteverdi, hat sich der englische Alte-Musik-Spezialist Sir John Eliot Gardiner mit seinen English Baroque Soloists und dem Monteverdi Choir auf Welttournee begeben, um die drei erhaltenen Opern des „oracolo della musica“, wie der geniale Italiener von seinen Zeitgenossen genannt wurde, aufzuführen. In der dreimal ausverkauften Salzburger Felsenreitschule sorgte Monteverdi 450 unter den zahlreichen Musikliebhabern, die gekommen waren, um große Alte Musik in höchster Vollendung zu erleben, für Standing Ovations.

Festlich. Zum Auftakt erklang im 1607 uraufgeführten Orfeo, der Geschichte des thrakischen Sängers, der seine geliebte Frau Euridice aus der Unterwelt zurückholen will, dreimal die festliche, von alten Posaunen geblasene Toccata; der polnische Tenor Krystian Adam begeisterte als verzweifelter Orpheus auf seiner Reise ins Totenreich.

Pastoral. Il ritorno d’Ulisse in patria (1640) schildert mit pastoralen Elementen, großen Rezitativen, buffonesken Scherzi und ariosen Szenen die Heimkehr des Odysseus aus dem Trojanischen Krieg zu seiner treuen Gattin Penelope (beeindruckend: Furio Zanasi und Lucile Richardot).

Lebensprall. Monteverdis letzte Oper, L’incoronazione di Poppea (1643), die Liebesgeschichte des wahnsinnigen römischen Kaisers Nero und der schönen, ehrgeizigen Poppea, die über Leichen geht, um auf den Thron zu gelangen, ist lebenspralles, bilderstarkes Unterhaltungstheater. Hinreißend sind die tschechische Sopranistin Hana Blažíková als Poppea und der südkoreanische Counter Kangmin Justin Kim als Nero. Jubel.

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