Einreiseverbot

ESC: Russland via Satellit dabei

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Russische Kandidatin darf wegen Krim-Auftritt nicht nach Kiew reisen.

Die European Broadcasting Union (EBU) setzt im Konflikt zwischen der Ukraine und Russland um die Teilnahme beim 62. Song Contest einen ungewöhnlichen Schritt: Demnach soll der mit Einreisebann belegten russischen Sängerin Julia Samoilowa ermöglicht werden, ihr Lied während des 2. Halbfinales notfalls im russischen Fernsehen vorzutragen, was dann via Satellit in den Bewerb übertragen werden soll.

Angebot

"Um den unpolitischen Charakter des Eurovision Song Contest zu bewahren, hat die EBU fieberhaft nach einer Lösung gesucht", teilte der Senderverbund am Donnerstag mit. Man werden nun Channel One Russia die genannte Lösung anbieten. "Sollte sich Russland für das Finale qualifizieren, würden wir zur gleichen Variante greifen."

Premiere

"Das ist etwas, das bis dato in der 60-jährigen ESC-Geschichte noch nie gemacht wurde, aber im Geiste der Eurovision-Werte von Inklusion und dem heurigen Motto 'Celebrate Diversity', wurde diese Entscheidung getroffen, um allen 43 Ländern die Chance zur Teilnahme zu ermöglichen", heißt es in der Begründung. Man befinde sich aber weiterhin in Gesprächen mit den ukrainischen Behörden, um Russlands Kandidatin auch die physische Teilnahme am Bewerb zu ermöglichen, was selbstredend die bevorzugte Variante sei, unterstrich ESC-Supervisor Jon Ola Sand.

Der ukrainische Geheimdienst SBU hatte Julia Samoilowa wegen eines Auftritts auf der Schwarzmeer-Halbinsel Krim die Einreise verboten. Reisen in die von Russland annektierte Region ohne Zustimmung der Kiewer Behörden sind aus ukrainischer Sicht eine Grenzverletzung. Das russische Staatsfernsehen hatte deshalb bekannt gegeben, den ESC aus Protest in diesem Jahr eventuell nicht zu übertragen.

Die Halbfinal-Wettbewerbe des ESC 2017 finden am 9. und 11. Mai in der ukrainischen Hauptstadt Kiew statt, das Finale am 13. Mai. Österreichs Kandidat Nathan Trent muss sich dafür im zweiten Halbfinale am 11. Mai qualifizieren.

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