Porträt

Mans Zelmerlöw: Sieg im dritten Anlauf

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Mans Zelmerlöw nahm vor Sieg schon 2 Mal am ESC-Vorentscheid teil.

Er hat zwar drei Anläufe gebraucht, nun ist er aber am Gipfel angekommen: Der schwedische Sänger Mans Zelmerlöw setzte sich Samstagnacht beim 60. Eurovision Song Contest in der Wiener Stadthalle durch und legte damit quasi einen Start-Ziel-Sieg hin. Seit seiner Kür als ESC-Vertreter Schwedens Mitte März wurde er als Topfavorit gehandelt und hat das nun eindrucksvoll unter Beweis gestellt.

Drei Vorentscheide
Für den Erfolg hat der 28-jährige Beau hart gearbeitet: Bereits 2007 und 2009 versuchte er sich beim schwedischen Vorentscheid, beide Male allerdings vergeblich. Bereits zuvor hat er im Castingshowbusiness seine Fußspuren hinterlassen und war etwa bei "Idol" oder "Let's Dance" in Erscheinung getreten. Bis dato hat er fünf Studioalben veröffentlicht und kam somit mit einiger Erfahrung zur Megashow nach Wien, wo er von Anfang an besonders mit seiner Liveperformance für offene Münder sorgte.

Seit vergangenem Herbst habe er daran gearbeitet, erklärte Zelmerlöw im Vorfeld des Wiener ESC. Und die Aufgabe kann als gelungen bezeichnet werden: Vor einer schwarzen Wand, auf der simple Strichmännchen projiziert werden, saß, stand und sang sich der nunmehrige Song-Contest-Gewinner durch seinen Titel "Heroes". Gerade die Interaktion mit den LED-Effekten - sei es ein kurzes Abklatschen mit den gezeichneten Figuren oder ein effektvoller Dreh im Sternennebel - machte den prinzipiell einfach gestrickten Song zu etwas Besonderem.

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Rampensau
Die Bühne beherrscht Zelmerlöw aber ohne Zweifel. Dabei kommt ihm wohl auch seine Musical-Erfahrung zu Gute, war er doch zwischen 2006 und 2008 in seiner Heimat in Produktionen von "Grease" und "Footlose" zu erleben. Danach führte der Weg zum Melodifestivalen, dem traditionell groß aufgezogenen Event, den schwedische Künstler auf ihrem Weg zum Song Contest meistern müssen. Auch als TV-Moderator ist Zelmerlöw in seiner Heimat mehrfach in Erscheinung getreten und hat dabei einmal mit einer scheinbar unbedachten Äußerung für Aufregung gesorgt, da sie ihm als homophob ausgelegt wurde. Später entschuldigte sich der Sänger dafür, das Zitat sei in der Berichterstattung aus dem Zusammenhang gerissen worden.

Erfüllter Traum
Vor seinen Auftritten in Wien hatte sich Zelmerlöw als Tiefstapler geübt. "Zuhause glauben alle, dass ich gewinne. Ich bin mir da aber nicht so sicher", meinte er bei einer Pressekonferenz in der Stadthalle. Schon alleine mit der Teilnahme am ESC habe sich ein Traum für ihn erfüllt. Auch seine Startnummer, die 13, brachte ihn nicht aus dem Konzept. "Ich wurde an einem Freitag, dem 13. geboren. Dementsprechend bin ich nicht abergläubisch. Die 13 ist sicher eine glückliche Wahl." Das kann nun nur unterschrieben werden.

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Dass er auch ungewöhnliche Wege beschreitet, hat Zelmerlöw etwa im Rahmen des Drehs für seine "Postkarte" - ein kurzer Einleitungsfilm vor dem Auftritt beim ESC - unter Beweis gestellt. So hatte er im April bei einem Besuch in Oberösterreich eine Mars-Mission absolviert, die bei einer Führung in der Eishöhle am Dachstein in Obertraun in Szene gesetzt wurde. Dabei kam auch der Prototyp eines Anzuges für eine Mission zum Mars zum Einsatz. Immerhin hat das österreichische Weltraum Forum diesen im Jahr 2012 dort fünf Tage lang erprobt, weil in der Höhle ähnliche Bedingungen wie am Mars herrschen. Dass Zelmerlöw dafür in den Anzug schlüpfte, war vielleicht ein Zeichen - ging es doch am Samstag für den Sänger auch in Wien hoch hinaus.

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