Nach offenem Brief

Brigitte Bardot wegen Volksverhetzung vor Gericht

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Die französische Ex-Diva soll Muslime in offenem Brief an Sarkozy beschimpft haben. Ihr droht eine Bewährungsstrafe.

Wegen Äußerungen über Muslime droht Frankreichs Schauspiellegende Brigitte Bardot eine Bewährungsstrafe wegen Volksverhetzung. Vor dem Pariser Strafgericht forderte die Anklage am Dienstag zwei Monate Haft auf Bewährung und 15.000 Euro Strafe. Grund ist ein offener Brief vom Dezember 2006 an den damaligen Innenminister Nicolas Sarkozy, der heute Staatspräsident ist.

Hetze gegen Muslime
Darin forderte die leidenschaftliche Tierschützerin, dass Schafe in Frankreich betäubt werden müssten, denen beim islamischen Opferfest die Kehle durchgeschnitten wird. Mit Blick auf Muslime schrieb Bardot, sie "habe es satt, von einer Bevölkerung an der Nase herumgeführt zu werden, die uns zerstört, die unser Land zerstört, indem sie uns ihre Handlungsweisen auferlegt".

Gegen die in den Medien veröffentlichten Äußerungen hatten mehrere Anti-Rassismus-Organisationen in Frankreich geklagt, wo rund fünf Millionen Muslime leben. Die 73 Jahre alte Bardot erschien am Dienstag nicht vor Gericht und rechtfertigte das mit "Schwierigkeiten, sich fortzubewegen". Sie sei "müde und erschöpft", aber auch "angewidert" darüber, dass sie von den Anti-Rassismusorganisationen verklagt worden sei. Sie werde erst schweigen, wenn die Betäubung der Schlachttiere Praxis werde.

"Ich bin auch müde und erschöpft", erwiderte Staatsanwältin Anne de Fontette. Bardots Äußerungen über Muslime kämen der Forderung gleich, "Araber aus Frankreich rauszuwerfen". Außerdem sei die Schauspielerin wegen ähnlichen "Blödsinns" seit 1997 schon viermal verurteilt worden. Nach Geldstrafen zwischen 1.500 und 5.000 Euro sei es "nun an der Zeit, etwas deutlichere Strafen auszusprechen." Das Urteil fällt das Gericht am 3. Juni.

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