Der am 7. Juni in Hamburg mit 39 Jahren verstorbene ehemalige Tennisstar Horst Skoff ist in seinem Heimatort Kühnsdorf zu Grabe getragen worden.
Unter den zahlreichen Trauergästen befanden sich höchste Repräsentanten des österreichischen Tennissports, frühere Kollegen und politische Vertreter.
Mutter völlig gebrochen
Auf dem letzten Weg des bisher
einzigen österreichischen Siegers der Wiener BA-CA-Trophy spielten sich
erschütternde Szenen ab, die dem mit weißen Lilien geschmückten Sarg ihres
Sohnes folgende Mutter war völlig gebrochen.
"Außergewöhnlicher Mensch"
Bewegende Worte
gab es vom Kärntner Tennispräsidenten Ronnie Leitgeb und von ÖTV-Präsident
Ernst Wollner. Letzterer berichtete, dass ihn Skoff noch wenige Tage vor
seinem überraschenden Tod in Wien besucht und angeboten habe, sich noch mehr
für den österreichischen Tennissport zu engagieren. Wollner, der den
früheren Star zahlreicher Auftritte im Davis Cup als einen "ganz
außergewöhnlichen Menschen" sowie "eine charismatische Persönlichkeit, die
unendlich viel für den Tennissport und den Sport im allgemeinen getan hat",
bezeichnete, bekundete seine Absicht, einen "Horst-Skoff-Preis" für die
Tennis-Nachwuchsarbeit ins Leben zu rufen.
Leitgeb erinnerte daran, dass der am 22. August 1968 in Klagenfurt geborene Skoff "als junger Bursche in die Südstadt gekommen ist". Er habe damals "eine solche Kraft ausgestrahlt", als wolle er die ganze Welt erobern. "Horst und ich sind zuerst Rivalen, dann Gegner und schließlich Freunde gewesen", sagte Leitgeb.
Episoden aus dem Tennis-Leben
Er gab im Zusammenhang mit den
großen Emotionen, von denen Skoff geprägt gewesen sei, auch eine Episode zum
Besten: Als Skoff bei einem Turnier in Monte Carlo von den Zuschauern
ausgepfiffen worden sei, habe er ihnen zugerufen: "Je mehr ihr pfeift, desto
besser spiele ich." Und genau so sei es dann gewesen. Letztendlich habe der
Österreicher auch den Applaus auf seiner Seite gehabt.
Würdigung von Lobnig
Namens des Landes Kärnten wurde der
Gewinner der Turniere von Athen und Wien (1988) sowie Genf (1990) und
Baastad (1993) vom Präsidenten des Landtages, Josef Lobnig (B), gewürdigt.
Er nannte Skoff "einen Sportler, auf den Kärnten und Österreich stolz war
und ist und der mit seinen Höhen immer zu seinen Wurzeln zurückgekehrt ist".
"Großer Verlust für die Sportwelt"
Der
Bürgermeister der Heimatgemeinde des einstigen Becker-Bezwingers, Josef
Pfeifer (S), sprach von einem "großen Verlust für die Sportwelt". Der
Gemeindechef von St. Kanzian, Horst Krainz (S), wo Skoff zuletzt auf einem
bäuerlichen Anwesen gelebt hatte, erinnerte an das große soziale Engagement
des Verstorbenen und seine Arbeit für die Tennis-Jugend.
Viele Promis beim Begräbnis
Unter den vielen, die Skoff die
letzte Ehre erwiesen, befanden sich auch die früheren Tennisprofis Hans Kary
und Alexander Antonitsch sowie der derzeit rekonvaleszente Stefan Koubek.
Kärntens Sportlandesrat Wolfgang Schantl (S) sowie Skoffs einstige
Lebensgefährtin und ehemalige "Miss World", Ulla Weigersdorfer.
"Tot ist nur, wer vergessen wird"
Die Ehrenwache an
Skoffs Sarg hielten Mitglieder des Tennisclubs Kühnsdorf, wo er zuletzt
Präsident gewesen war. Die Einsegnung nahm Pfarrer Johann Skuk aus Kühnsdorf
vor. Leitgeb schloss seine Rede mit Worten des Philosophen Immanuel Kant:
"Wer im Gedächtnis seiner Lieben lebt, der ist nicht tot, der ist nur fern.
Tot ist nur, wer vergessen wird."