Danzer-Todestag

Jetzt spricht Danzers Sohn über seine Trauerarbeit

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Heute vor einem Jahr starb Georg Danzer. Sohn Andreas spricht in ÖSTERREICH über seine Trauerarbeit.

Mein Vater verstarb gestern in den frühen Morgenstunden, am längsten Tag des Jahres, der Sonnwende. Ich bin stolz auf ihn. Er war immer er selbst, hat sich nicht verkauft und immer sein Herz behalten.“ Ein Brief, in dem Andreas Danzer (26) nach dem Ableben seines Vaters Abschied nimmt (siehe r.). Genau vor einem Jahr, am 21. Juni 2007, gab Austro-Pop-Legende Georg Danzer (†, 60) das lange Ringen mit dem Lungenkrebs auf und erlag seiner Krankheit. Ein Jahr danach erzählt sein Sohn aus erster Ehe mit Dagmara, wie er dem berühmten Vater gedenkt.

Im ÖSTERREICH-Interview spricht der Heavy-Metal-Musiker über seine Trauerarbeit, einen Nachruf in Buch-Form gemeinsam mit Schwester Daniela (31), das Charity-Erbe und Danzers Songs remixed.

ÖSTERREICH: Herr Danzer, wie begehen Sie den einjährigen Todestag Ihres Vater?
Andreas Danzer: Dieses Datum ist mir nicht so wichtig, denn mein Papa ist das ganze Jahr über jeden Tag in mir und bei mir. Ich werde mit meiner Schwester, meine Mutter, meinen Halbbrüdern Jonas und Jakob und deren Mutter Tina telefonieren. Ich bin kein Grabgeher, was sich sowieso erübrigt, weil die Asche meines Vaters in Spanien verstreut wurde.

Wie gehen Sie ein Jahr danach mit der Trauer um?
Sein Tod hat uns alle sehr mitgenommen, aber es geht mir heute sehr gut. Gemeinsam mit meiner Schwester fing ich irgendwann an, eine Art Tagebuch zu schreiben. Ich schrieb das Vorund Nachwort, Daniela den Mittelteil. Das war unsere Form der Trauerarbeit. Herausgekommen ist ein etwa 70-Seiten-Brief, den wir eventuell verlegen möchten.

Vermissen Sie Ihren Vater sehr?
Ja, sicher. Aber ich weiß, dass seine Seele in uns wohnt. Er ist in Frieden gegangen und deswegen habe ich auch meinen Frieden gefunden. Das Leben ist ein Kommen und Gehen. Außerdem lebe ich in der ehemaligen Wohnung meiner Eltern. Da sitze ich im Büro meines Vaters – noch näher kann ich ihm nicht sein.

Sie sind selbst Musiker. Möchten Sie in die Fußstapfen Ihres Vaters treten?
Unmöglich, die wären viel zu groß! Außerdem mach ich ganz andere Musik. Ich bin Frontman der Metal-Band Devanic. Mein Vater war sehr stolz.

Und Danzer-Songs...
Meine Schwester und ich planen eine CD mit Kruder & Dorfmeister: Unsere Lieblingssongs vom Papa remixed. Das war immer sein heimlicher Wunsch.

Was macht Sie besonders stolz auf Ihren Vater?
Der Papa war ein gerader Michl. Ich schätze seinen Einsatz. Er war der Mitgründer des Vereins Austria for Africa – dieses Engagement setze ich nun fort.

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