Christopher Ciccone

"Meine Schwester Madonna ist armselig!"

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"Life With My Sister Madonna": Christopher Ciccone, der Bruder des Superstars, im ÖSTERREICH-Interview über Ehe-Troubles, Sex und Erpressung

Sein Buch schlug ein wie eine Bombe. Im ÖSTERREICH-Interview legt Madonnas Bruder Christopher Ciccone noch nach: So ist der größte Star der Welt, Madonna, wirklich!

Treuer Begleiter
Niemand kennt Madonna besser als ihr Bruder Christopher Ciccone (47). Hatte er schon als Kind unter ihrem extremen Geltungsdrang zu leiden, so arbeitete er von Anbeginn ihrer Karriere für sie. Als Tour-Designer, Innenarchitekt und treibende Kraft hinter dem Skandal-Film Im Bett mit Madonna.

20 Jahre war Christopher für die Pop-Queen gleichsam Mädchen für alles, wie Klagemauer. Dann kam Guy Ritchie und sein Hass auf Ciccones Homosexualität brachte den Bruch.

Berechnend
Seit Dienstag ist Ciccone wieder weltweit in aller Munde. Mit seinem aufsehenerregenden Buch Life With My Sister Madonna, das im September auch auf Deutsch erscheint, liefert er einen beklemmenden Blick hinter die Fassade des weltgrößten Stars. Madonna sei extrem berechnend, manipulativ und selbstherrlich!

Noch deutlicher wird Christopher Ciccione im ÖSTERREICH-Interview:

ÖSTERREICH: Gibt es schon Reaktionen Ihrer Schwester auf das Buch?

Christopher Ciccone: Sie hat mein Buch sicher schon gelesen, aber das würde sie niemals zugeben. Nein, sie hat sich noch nicht bei mir gemeldet. Und ich denke auch, dass sie das nie tun wird. Das verbietet ihr Stolz. Aber einige ihre Lakaien. Menschen aus ihrem näheren Umfeld, die dabei nicht wirklich freundlich zu mir waren.

ÖSTERREICH: Wurden Sie denn bedroht?

Ciccone: Das könnte man so sagen. Ich hatte diese Woche drei Interviews im US-TV am Plan. Doch die wurden nach Madonnas Erpressung allesamt abgesagt. Ihre Lakaien erpressen nun sämtliche US-TV-Stationen: „Wenn ihr ein Interview mit Christopher führt, dann gibt es nie wieder eines mit Madonna.“ Logisch, dass man mich bei einer derart miesen Erpressung dann nicht auf Sendung nimmt. Das schadet mir natürlich.

ÖSTERREICH: Was soll das Buch bezwecken? Rache?

Ciccone: Nein. Ich wollte nur mein Bild von Madonna zeichnen. Jeder erwartet, dass ich mit diesen Buch meine Schwester zerstören will, aber das war nicht meine Intuition. Ich wollte dass mein Vater stolz auf dieses Buch ist. Und das ist er: Er hat es gelesen und meinte: Ja genau so sie ist.

ÖSTERREICH: Madonna ist also berechnend und selbstsüchtig?

Ciccone: Ja! Sie hält sich für das Zentrum des Universums. Und mit Kabbalah wurde das alles noch schlimmer, denn dank Kabbalah fühlt sie sich nun sogar gottgleich! Doch für mich ist sie mittlerweile eigentlich nur mehr armselig. Eine Religion sollte Erleuchtung bringen, doch Madonna nützt sie bloß als Waffe. Mich hat sie damit sogar erpresst!

ÖSTERREICH: Erpresst?

CIccone: Nicht nur einmal, laufend! Ich arbeitete für sie, als Tour-Regisseur, Dekorateur, Mädchen für alles – das heißt, sie schuldete mir eigentlich immerzu Geld. Aber sie stellte immer Bedingungen: „Du kriegst es nur, wenn du zu Kabbalah gehst“. „Dafür darfst du zu meiner Hochzeit.“ Für mich ist das Erpressung.

ÖSTERREICH: Wann hatten Sie zuletzt Kontakt mit ihr?

Ciccone: Vor vier Wochen haben wir ein paar E-Mails ausgetauscht. Sie wollte wegen dem Buch mit mir sprechen. Ich habe Dutzende Anrufe von ihr auf meiner Mailbox. Aber ich lasse mich nicht mehr manipulieren.

ÖSTERREICH: Wie lebt sich’s als Bruder im Schatten eines Superstars?

Ciccone: Das ist schwierig, weil Madonna so einen riesigen Schatten wirft. Ich hätte mir niemals gedacht dass es mit uns soweit kommt, aber ich musste aus ihren Fänge fliehen, sonst wäre ich zugrunde gegangen.

ÖSTERREICH: Hätten Sie nun gerne wieder ein Nahverhältnis zu Ihrer Schwester?

Ciccone: Für mich gibt es kein Zurück. Erst wenn sie akzeptiert, dass ich nicht ihr Untergebener, sondern ihr Bruder bin. Wenn wir uns auf Augenhöhe treffen könnten, wenn sie endlich kapiert, dass man Menschen nicht mit Geld oder Macht kaufen kann. Doch das wird bei ihr wohl niemals passieren.

ÖSTERREICH: Würden Sie gerne mit ihr tauschen wollen?

Ciccone: Nein, denn ich definiere meine menschlichen Erfolge nicht in Rekorden, sondern aus dem Herzen. Etwas, von dem sie viel zu wenig besitzt.

ÖSTERREICH: Sie arbeiteten auch als Madonna Tour-Designer. Hörte sie da überhaupt da auf Ihren Rat?

Ciccone: Das waren die wirklich wenigen Momente, wo sie mich nicht bloß als Untergebenen oder Angestellten, sondern als kreativen Partner sah. Für sie ist es völlig absurd, dass sie herumkommandiert wird.

ÖSTERREICH: Wie war damals Ihr Verhältnis?

Ciccone: Wir lebten wie ein Ehepaar. Wir standen gemeinsam auf, gingen gemeinsam zu Bett. Und dazwischen war ich immer für sie da. Sie fragte mich ständig um Rat, egal ob es um ihren aktuellen Lover, ihre Songs, ihre Filme ging. Seitdem weiß ich auch, dass man Madonna kurz vor dem Einschlafen am besten beeinflussen und manipulieren kann (lacht). Der Mann, der Madonna wirklich erreichen will, muss mit ihr ins Bett!

ÖSTERREICH: Für die Welt ist Madonna ein Superstar. Wie ist sie für Sie?

Ciccone: Ich war von Anfang an dabei, also habe ich ein anders Bild. Für mich gab’s niemals einen Punkt wo sie von der großen Schwester zum Megastar mutierte, dazu war ich zu nahe dran. Ich habe 20 Jahre für sie und mit ihr gearbeitet, deshalb sehe ich sie einfach anders als anderen Menschen. Selbst für unsere sechs anderen Geschwister ist das sicher schwieriger.

ÖSTERREICH: War Madonna schon als Kind so extrovertiert und exhibitionistisch?

Ciccone: Ja, sie war schon immer so. Bei acht Kinder muss man sich schon in Szene setzen, um bei den Eltern herauszustechen, und sie hat das immer geschafft.

ÖSTERREICH: Ist Madonnas Gehabe mittlerweile nicht schon lächerlich? Schließlich wird sie bald 50?

Ciccone: Der Punkt muss kommen, wo sie dieses ganze Sex- und Domina-Zeug stoppen muss. Aber sie denkt noch immer, dass sie das tun kann. Ich habe mich ihretwegen oft geschämt! Vor allem als die Playboy-Bilder auftauchten oder als sie auf der Bühne masturbierte. Das war ein Schock.

ÖSTERREICH: Werden sich Madonna und Guy Ritchie scheiden lassen?

Ciccone: Ich wünsche es mir natürlich nicht, denn sie haben Familie und da war mal wirklich große Liebe. Die ganzen Probleme beruhen auf Madonnas Sucht nach Karriere. Guy muss furchtbar darunter leiden. Ich denke aber, dass sich Madonna vor ihrer Tour jetzt keine Scheidung leisten kann und will. Sie werden mindestens noch ein Jahr zusammenbleiben. Eine Scheidung gibt es also frühestens 2009.

ÖSTERREICH: Ihr Verhältnis zu Guy Ritchie?

Ciccone: Er hasst mich und ich kann ihn nicht sonderlich leiden. Er ist generell ein ziemlich unangenehmer Typ und im Speziellen zu mir.

ÖSTERREICH: Man sagt ihr eine Affäre mit Alex Rodriguez nach?

Ciccone: Er ist, anders als Guy, ganz genau ihr Typ. Und normalerweise kriegt sie immer, was sie will!

ÖSTERREICH: Ist Madonna ein einsamer Mensch?

Ciccone: Ja, Madonna ist verdammt einsam. Selbst die Kinder und ihr Ehemann können daran nichts ändern. In ihrer Position muss man doch einsam sein, denn wie viele Menschen könnte sie den überhaupt als ebenbürtig betrachten? Und wenn du ohnedies denkst, dass dir sowieso niemand ebenbürtig ist, dann ist das ein verdammt einsamer Platz. Da oben, an der Spitze.

ÖSTERREICH: Hatte Madonna Schönheitsoperationen?

Ciccone: Natürlich. Jeder sieht das, nur niemand darf es aussprechen! Das ist das große böse Monster über das in ihrer Gegenwart niemand sprechen darf.

ÖSTERREICH: Nimmt Madonna Drogen?

Ciccone: Ein bisschen Marihuana hier, etwas Ecstasy da. Aber alles mit Maß und Ziel. Und nie Härteres. Sie ist kein Druggie und auch keine Trinkerin. Ein Kontroll-Freak wie sie lässt sich nämlich nicht durch andere Dinge die Kontrolle rauben!

ÖSTERREICH: In ein paar Wochen wird sie 50?

Ciccone: Ich sage immer, es gibt drei Dinge, die selbst sie als Kontrollfreak nicht kontrollieren kann: Ihre Ehe, mich und dass sie bald 50 wird. Für sie ist das furchtbar, weil sie sich ja so durch Jugend definiert. Aber sie ist ein großes Mädchen, also wird sie auch das überleben.

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