Unklarheiten

Pavarotti-Testament - Staatsanwaltschaft ermittelt

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Der Tenor könnte bei der Unterzeichnung unzurechnungsfähig gewesen sein.

Die Staatsanwaltschaft der norditalienischen Stadt Pesaro hat Ermittlungen betreffend das Testament des im September gestorbenen Tenors Luciano Pavarotti aufgenommen, laut dem der Sänger sein Vermögen seiner Frau Nicoletta Mantovani hinterlassen hatte. Das Testament war am 29. Juli in Pesaro, dem damaligen Wohnort des Tenors, unterzeichnet worden, als "Big Luciano" bereits schwer krank war. Staatsanwalt Massimo Di Patria will Informationen über den Zustand des Sängers bei der Unterzeichnung ermitteln. Der Verdacht lautet auf Überlistung einer unzurechnungsfähigen Person, berichtete die italienische Tageszeitung "Quotidiano Nazionale" am Dienstag.

Wenige Tage vor Tod Fonds gegründet
Der krebskranke Sänger hatte nur wenige Tage vor seinem Tod einen Fonds zugunsten der 34 Jahre jüngeren Mantovani eingerichtet, der unter anderem seine Luxuswohnungen am New Yorker Central Park sowie mehrere Matisse-Gemälde mit einem geschätzten Gesamtwert von 15 Millionen Euro umfasst. Seine drei älteren Töchter aus erster Ehe erben dagegen nur eine Villa an der Adriaküste und ein Appartement in Monte-Carlo, das sie auch noch mit der Witwe teilen müssen.

Von Ehefrau gequält?
Berichte über ein schweres Zerwürfnis im Hause Pavarotti hatten Italien bereits wenige Tage nach dem Tod des "Tenorissimo" erschüttert. Demnach habe dieser kurz vor seinem Tod geklagt, seine über 30 Jahre jüngere Ehefrau Nicoletta würde ihn quälen und von seinen Freunden isolieren. Außerdem denke sie "immer nur ans Geld".

Ärzte und Krankenhelfer werden befragt
Der Notar Luciano Buonanno, Verfasser des Testaments, hatte berichtet, dass Pavarottis letzter Wille von mehreren Rechtsanwälten geschrieben worden war. Obwohl Buonanno in mehreren Punkten mit dem Testament nicht einverstanden war, hätten ihn die Rechtsanwälte gezwungen, nichts am Testament zu ändern. Der Staatsanwalt hat in den letzten Tagen öfters den Notar befragt und will demnächst auch Ärzte und Krankenhelfer befragen, die den Tenor behandelt haben.

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