Jackos Todeskampf

Arzt hing vor Jacksons Tod am Telefon

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Der Leibarzt soll sechs Minuten in der Leitung geblieben sein.

Der Leibarzt von Michael Jackson hat offenbar mit einer Bekannten telefoniert, während der Popstar mit dem Tod rang. Eine ehemalige Lebensgefährtin von Conrad Murray sagte am Freitag aus, sie sei am Vormittag vor Jacksons Tod von dem Mediziner angerufen worden und habe einen Tumult im Hintergrund mitbekommen. Sie habe Husten und Gemurmel gehört, die Stimme aber nicht als die Murrays erkannt, sagte Sade Anding während der Anhörung in Los Angeles. An einem Punkt des Gesprächs sei ihr bewusst geworden, dass der Arzt ihr überhaupt keine Aufmerksamkeit mehr widmete.

Sechsminütiges Gespräch
Den Unterlagen zufolge rief Murray um 11.51 Uhr Ortszeit bei Anding an. Die Zeugin erklärte, sie sei fünf oder sechs Minuten lang in der Leitung geblieben, Murray sei aber nicht wieder ans Telefon gegangen. Etwa eine halbe Stunde später, um 12.21 Uhr, wurde laut Aufzeichnung der Notruf gewählt.

Die Staatsanwaltschaft wirft Murray vor, Jackson am 25. Juni 2009  eine tödliche Dosis des Narkosemittels Propofol und anderer Beruhigungsmittel verabreicht zu haben. Außerdem will sie beweisen, dass er bis zu 21 Minuten wartete, bevor er den Rettungsdienst rief. Am Donnerstag sagte ein Sanitäter als Zeuge aus, der Leibarzt des "King of Pop" habe versucht, Medikamente verschwinden zu lassen.

Die von großem Medieninteresse begleitete Anhörung in Los Angeles soll voraussichtlich bis nächste Woche dauern. Am Ende entscheidet der Richter, ob es genug Beweise gibt, Murray wegen fahrlässiger Tötung den Prozess zu machen zu machen. Im Falle einer Verurteilung drohen dem Mediziner bis zu vier Jahre Haft und der Entzug seiner Lizenz.

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