Alkoholsucht

Naddel: Buch statt Therapie

Teilen

Die Bohlen-Ex beichtet Alkohol-Problem. So will sie gesund werden.

So richtig zu ­übersehen war es ja seit Lan-gem nicht: Nadja „Naddel“ abd el Farrag (50), hauptberuflich mäßig erfolgreiche Dieter-Bohlen-Ex, trinkt gerne mal über den Durst. Nach mehreren Torkel-Auftritten im deutschen Fernsehen fühlte sich die Hamburgerin jetzt aber doch gezwungen, öffentlich zu ihrem Problem zu stehen. Auf RTL gestand sie: „Ich bin Alkoholikerin – und krank.“

Trinkfester als Juhnke. Angefangen zu trinken habe sie mit 24 Jahren, so „Naddel“, als sie mit Bohlen (damals 35) zusammen war: „Ich habe damals auch bei uns zu Hause heimlich Sekt getrunken. Den habe ich statt in den Kühlschrank immer in die Speisekammer gestellt, damit Dieter ihn nicht sieht.“ Der Poptitan freilich ließ sich nicht täuschen. In seiner Biografie Nichts als die Wahrheit plauderte er schon vor 15 Jahren ungeniert über Naddels Sucht.

Einmal habe er nach einer Party 19 Gläser Sekt zahlen müssen, so Dieter Bohlen. Und weiter: „Rein äußerlich merkte man ihr nichts an. Sie hat diese besonderen Gene, sie könnte sogar Harald Juhnke umsaufen und würde immer noch nicht schwanken und lallen.“

Existenzangst betäubt
Nach der Trennung von Bohlen ging es mit Naddel beruflich erst bergauf (sie startete als TV-Moderatorin), hinter den Kulissen aber schnell weiter bergab. „Aus Gewohnheit“ griff sie weiter zur Flasche, als die Angebote nach einigen Monaten rar wurden, „aus reiner Existenzangst“, so die Deutsche in der Bild-Zeitung. „Nach zwei Gläsern Wein sah die Welt dann meist wieder anders aus und es ging mir gut.“

2003 wurde Naddel mit 2,37 Promille am Steuer erwischt, dementierte das jedoch jahrelang. Als sie Anfang 2014 auf einer Party ohnmächtig wurde, behauptete sie, jemand habe ihr K.-o.-Tropfen ins Glas geleert.

Buch statt Therapie
Nun scheint Naddel endlich erkannt zu haben, dass ihr Trinkverhalten vielleicht nicht ganz der Norm entspricht. „Ich habe ein Problem“, meinte sie diese Woche auf RTL. Und das wolle sie lösen, „aber von heute auf morgen funktioniert’s nicht. Also ab und zu brauche ich dann … trinke ich doch schon mal was.“ Hilfe wolle sie sich erst mal nicht holen: „Ich versuche es jetzt erst mal alleine zu schaffen.“

Statt in Therapie zu gehen, will das einstige It-Girl nun über ihre Erfahrungen ein Buch schreiben. Wohl auch, weil Naddel sonst keine Einnahmequelle mehr sieht. „Ich habe in der Apotheke gelernt und auch gearbeitet. Aber da nimmt mich keiner mehr.“ A. Hofer

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.