Beide blieben unverletzt

Studenten griffen Charles und Camilla an

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Protestierende traten gegen ein Auto, in dem Prinz Charles und Camilla saßen.

Protestierende Studenten haben am Donnerstagabend in London ein Auto angegriffen, in dem der britische Thronfolger Prinz Charles und seine Frau Camilla saßen. Ein Fotograf der Nachrichtenagentur AP beobachtete, wie Demonstranten gegen das Auto traten. Charles und Camilla blieben unverletzt, wie Charles' Büro mitteilte.

Studentenproteste in London - Charles und Camilla
© AP

Der Zwischenfall ereignete sich in der Regent Street im Herzen der britischen Hauptstadt. Nach dem Vorfall führ das Auto mit hoher Geschwindigkeit davon. Charles und Camilla waren nach Angaben seines Büros auf dem Weg zu einer Veranstaltung im London Palladium. Bei ihrer Ankunft vor dem Theater wirkten die beiden gelassen.

Gewaltsame Proteste in London

Das erste Video:



Schwere Ausschreitungen
Vor dem Parlament war es zuvor zu schweren Zusammenstößen zwischen Demonstranten und der Polizei. Kleine Gruppen von Studenten warfen Leuchtraketen, Billardkugeln und Farbbomben auf die Beamten und rissen die Absperrungen nieder. Nach Angaben der Polizei wurden 13 Demonstranten und sechs Beamte verletzt. Sieben Personen wurden festgenommen. Die Proteste richten sich gegen die vom Unterhaus am Abend beschlossene Verdreifachung der Studiengebühren.

Studiengebühren sollen sich verdreifachen

Der Gesetzentwurf erhielt 323 Ja-Stimmen, 302 Abgeordnete votierten dagegen. Die Mehrheit war vergleichsweise knapp, immerhin verfügt die konservativ-liberale Regierung eigentlich über 84 Stimmen Vorsprung vor der Opposition. Die Liberaldemokraten hatten sich im Koalitionsvertrag aber das Recht vorbehalten, sich in dieser Frage der Stimme zu enthalten. Das Gesetz hebt die Studiengebühren auf 9.000 Pfund (10.800 Euro) pro Jahr an.

Die Abstimmung im Unterhaus galt als wichtiger Test für die konservativ-liberale Regierungskoalition und deren Sparpläne zur Senkung des Haushaltsdefizits. Besonders im Fokus steht der stellvertretende Regierungschef Nick Clegg, der wie andere Liberaldemokraten vor der Wahl eine Zusage unterzeichnet hatte, sich jeder Studiengebühren-Erhöhung zu widersetzen.Clegg verteidigte vor der Abstimmung seine Entscheidung, das Gesetzesvorhaben zu unterstützen.

Der Plan sei angesichts der wirtschaftlichen Unsicherheit "die bestmögliche Wahl", sagte er der BBC. Clegg gilt seit Beginn der Auseinandersetzung als einer der bei Studenten unbeliebtesten Politiker. Auf der Titelseite des "Daily Mirror" hieß es am Donnerstag: "Clegg wird sich heute als armseliger Pinocchio der Politik entpuppen". Dazu war ein bearbeitetes Foto des Politikers mit einer langen "Nase der Schande" zu sehen.


 

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