"Dallas"-Serienkollegin

"Sue Ellen" am Sterbebett von Larry Hagman

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"J.R."-Darsteller starb im Alter von 81 Jahren in Texas.

Larry Hagman ist tot. Der Schauspieler, der als skrupelloser J.R. Ewing in der Fernsehserie "Dallas" weltberühmt wurde, starb am Freitagnachmittag (Ortszeit) in einem Spital in Dallas. Hagman wurde 81 Jahre alt.

In der Serie spielte Linda Gray "Sue Ellen", die Frau an der Seite von Bösewicht J.R. Laut eigenen Angaben war sie bis zuletzt an seiner Seite. "Larry Hagman war 35 Jahre lang mein bester Freund", erklärte Schauspielerin Linda Gray.

Dallas-Star Larry Hagman ist tot: Sein Leben in Bildern



"Zurück im geliebten Dallas"

Zuletzt hatte er in der Neuauflage der Serie aus den Achtzigern wieder die gleiche Rolle gespielt: Den intriganten Ölmann, der seinen treuherzigen Bruder Bobby austricksen will. "Larry war zurück in seinem geliebten Dallas, wo er wieder die Kultrolle spielte, die er am meisten geliebt hat", so die Familie.

"Larrys Familie und enge Freunde haben mit ihm das Erntedankfest in Dallas verbracht. Als er ging, war er von seinen Lieben umgeben. Es war ein friedlicher Abschied, genau wie er es sich gewünscht hatte." Die Familie bat um Privatsphäre.

Hagman hatte im vergangenen Jahr mitgeteilt, dass er Krebs hat. Dennoch spielte er in der neuen Serie "Dallas"
wieder die gleiche Rolle wie zuletzt zwei Jahrzehnte zuvor - nur noch etwas raffinierter.

Privat war er vom fiesen Ölbaron weit entfernt: Freunde schildern ihn als warmherzig und witzig. Und an Öl glaubte er auch nicht: Hagman machte Werbung für Solarenergie.

Der gebürtige Texaner, Sohn des Musical-Stars May Martin und eines Rechtsanwalts, begleitete nach der frühen Scheidung der Eltern seine Mutter auf Tourneen. An ihrer Seite stand er in den 50er Jahren in London in dem Broadway-Hit "South Pacific" auf der Bühne. Dort traf und heiratete er die schwedische Modezeichnerin Maj Axelsson, laut Hagman, "das Beste, was mir je passierte". Das Ehepaar hat zwei Kinder.

1964 zog Hagman mit seiner Familie nach Hollywood, wo er als Astronaut Tony Nelson in der Fernsehserie "Bezaubernde Jeannie" neben Barbara Eden die Hauptrolle spielte.

An seine frühen Filme ("Angriffsziel Moskau", "Nacktstar") erinnern sich wenige, doch als intriganter Fiesling J.R. Ewing in der Öl- und Familiensaga "Dallas" wurde Hagman zum unvergesslichen Star. Die mehr als 350 Folgen wurden in 67 Sprachen übersetzt und in 90 Ländern ausgestrahlt.

Die meiste Zeit lebt Hagman abseits von Hollywood auf seiner Ranch im südkalifornischen Ojai. Das Luxusanwesen in den Küstenbergen hat er komplett auf Solarbetrieb umgerüstet. Von der deutschen Firma Solarworld ließ sich der engagierte Umweltschützer samt Cowboyhut für einen Werbespot einspannen.

Als strikter Nichtraucher und Organspendenempfänger setzte er sich häufig für entsprechende Kampagnen ein. Und er stellte stets klar, dass er als gebürtiger Texaner nie ein Gefolgsmann von George W. Bush und der Republikaner gewesen sei - ganz im Gegenteil.

Gast am Wiener Opernball
Vergangenes Jahr war Hagman auch Gast am Wiener Opernball. Mehr zu Hause fühlte er sich jedoch in Texas: "'Dallas' ist der größte Spaß, den ich im Leben hatte", schwärmte der Schauspieler.

 "Er hätte heuer zum Wiener Opernball kommen sollen, als einziger Gast von Richard Lugner zum zweiten Mal", erzählte der tief betroffene Helmut Werner, Manager des Amerikaners im deutschsprachigen Raum.

Hagman sei in den 4,5 Jahren, in denen sie zusammenarbeiteten, "so etwas wie ein Onkel" für Werner geworden. "Wir haben immer viel gelacht." Auch "Ruby" alias Karima el-Marugh, deren Beziehung zu Silvio Berlusconi Gegenstand eines Gerichtsverfahrens ist, sei betroffen: "Sie hat am Telefon geweint", so Werner.
 

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