Star der Berlinale

Ghostwriter: Neues Polanski-Meisterwerk

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Während sein neuester Film "Ghostwriter" auf der Berlinale Erfolge feiert, sitzt der Meisterregisseur weiter in der Schweiz unter Hausarrest fest.

Die Berlinale hatte, so sickerte am Donnerstag durch, alles Erdenkliche versucht, um Roman Polanski nach Berlin zu holen. Vergeblich: Die Weltpremiere seines neuen Films Der Ghostwriter, ein möglicher Favorit für den Goldenen Bären, musste ohne den Regisseur stattfinden. Polanski steht weiter in der Schweiz unter Hausarrest.

So blieb es den Ghostwriter-Stars vorbehalten, das Loblied auf den Meisterregisseur zu singen. "Der Dreh war ein absolut magisches Erlebnis", sagte Pierce Brosnan. Ewan MacGregor: "Einen Regisseur wie Polanski habe ich noch nie erlebt. Er ist für meine Leistung mindestens ebenso stark verantwortlich wie ich selbst."

Roman Polanski wird im September bei der Einreise in die Schweiz verhaftet. Er kommt in "provisorische Auslieferungshaft". Die US-Behörden werfen ihm vor, 1977 eine 13-Jährige missbraucht zu haben.

Polanski legt Widerspruch gegen seine Auslieferung an die USA ein. Mehr als 100 teils berühmte Regisseure, Schauspieler und Autoren fordern in einer Erklärung seine Freilassung.

Polanski hat einen amerikanischen Star-Anwalt angeheuert, um nicht an die USA ausgeliefert zu werden.

Den ganzen Oktober 2009 bleibt Polanski in Schweizer Haft. Eine Freilassung gegen Kaution ist dem Justizministerium nicht sicher genug.

Ende November kann Polanski gegen eine Kaution von umgerechnet fast drei Millionen Euro freigelassen werden.

Der Regisseur muss in sein Chalet in Gstaad, wo er unter elektronisch überwachtem Hausarrest steht.

Die Schweizer Behörden wollen Filmregisseur Roman Polanski so lange nicht an die USA ausliefern, bis Gerichte in Los Angeles endgültig über eine Anwesenheitspflicht des 76-Jährigen in seinem Prozess entschieden haben.

Die US-Justiz verfolgt Polanski wegen sexuellen Missbrauchs eines 13-jährigen Mädchens im Jahr 1977. Der Regisseur legte damals ein Schuldbekenntnis ab und saß 42 Tage in Haft, entzog sich 1978 aber dem weiteren Verfahren durch Flucht ins Ausland.

Dieser Film ist das letzte Werk des Regissuers vor seiner Verhaftung

Polanski bei seiner Regiearbeit mit Schaupieler Ewan McGregor.

Ex-Bond Pierce Brosnan spielt den früheren Premierminister Adam Lang.

Ein Ghostwriter (Ewan McGregor) soll Langs Memoiren schreiben, sein Agent meint, der hochbezahlte Job sei die Chance seines Lebens.

Das Projekt steht unter schlechten Sternen, der erste Ghostwriter starb bei einem Unfall, das Anwesen, auf dem der Ghostwriter mit Lang und seinem Stab arbeitet ist trügerisch friedlich...

Kim Catrall spielt die mysteriöse und attraktive Assistentin Langs, Amelia Bly

Welches Rätsel umgibt Ex-Premier Lang und seine Lebensgeschichte?

Ein Meisterwerk im Stil von "Chinatown"
Demnächst läuft Der Ghostwriter in Österreich an. Der Film ist, so Autor Robert Harris, "ein Thriller im Stil der großen Polanski-Meisterwerke wie Chinatown."

Pierce Brosnan spielt in der Verfilmung des Robert-Harris-Bestsellers einen britischen Premierminister, dessen Vorbild von der ersten Sekunde an klar ist: Tony Blair. Ewan McGregor gibt den Ghostwriter, der die Biografie des Politikers schreiben soll. Doch er findet bedeutend mehr heraus, als für die Biografie notwendig und für seine Sicherheit zuträglich ist. Der Ghostwriter gerät in Lebensgefahr – und auch der Politiker steckt in der Bredouille. Er soll, so das Drehbuch, wegen seiner Verstrickung in den Irak-Krieg vor dem Gerichtshof in Den Haag angeklagt werden.

Ex-Bond Brosnan über seinen Part: "Ich habe viele Aufnahmen von Tony Blair gesehen, in denen er mir wie ein Shakespeare-Darsteller vorkam, in der Rolle eines aus der Gnade gefallenen Königs. Also bin ich hier ein Schauspieler, der einen Schauspieler spielt, der den Premierminister spielt."

Die erste Premiere von Roman Polanskis Der Ghostwriter fand schon am Wochenende statt. In ganz kleinem Kreise. Die Zuschauer: Der Regisseur und Ghostwriter-Autor Robert Harris.

"Polanski rief mich an und sagte, er wolle den Film nicht ohne mich ansehen", sagte Robert Harris beim ÖSTERREICH-Interview in Berlin. "Also flog ich in die Schweiz, wo wir den Film auf der perfekten Projektionsanlage in seiner Villa abspielten. Er war sehr angetan."

Vom Beifall, den der Thriller bei der Berlinale-Weltpremiere auslöste, konnte sich Polanski im Schweizer Hausarrest nur telefonisch berichten lassen. Harris: "Er hätte den Film sicher gern auf der großen Leinwand gesehen. Allerdings reagiert er derzeit allergisch auf die Hyänen der Medien."

Harris über Polanskis altes Sexualdelikts-Verfahren in den USA: "Wenn selbst die Frau, um die es geht, für eine Einstellung des Verfahrens plädiert, ist es grausam, einen 76-jährigen Mann zu verfolgen, der nie wieder einer ähnlichen Tat beschuldigt wurde."

Während sein Film im Kino reüssiert, muss Polanski in der Schweiz weiter darauf warten ob er wegen eines Jahrzehnte zurückliegenden Sexualverfahrens an die USA ausgeliefert wird. Spruchreife Filmpläne verfolgt der 76-Jährige derzeit nicht.

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Roman Polanski wird im September bei der Einreise in die Schweiz verhaftet. Er kommt in "provisorische Auslieferungshaft". Die US-Behörden werfen ihm vor, 1977 eine 13-Jährige missbraucht zu haben.

Polanski legt Widerspruch gegen seine Auslieferung an die USA ein. Mehr als 100 teils berühmte Regisseure, Schauspieler und Autoren fordern in einer Erklärung seine Freilassung.

Polanski hat einen amerikanischen Star-Anwalt angeheuert, um nicht an die USA ausgeliefert zu werden.

Den ganzen Oktober 2009 bleibt Polanski in Schweizer Haft. Eine Freilassung gegen Kaution ist dem Justizministerium nicht sicher genug.

Ende November kann Polanski gegen eine Kaution von umgerechnet fast drei Millionen Euro freigelassen werden.

Der Regisseur muss in sein Chalet in Gstaad, wo er unter elektronisch überwachtem Hausarrest steht.

Die Schweizer Behörden wollen Filmregisseur Roman Polanski so lange nicht an die USA ausliefern, bis Gerichte in Los Angeles endgültig über eine Anwesenheitspflicht des 76-Jährigen in seinem Prozess entschieden haben.

Die US-Justiz verfolgt Polanski wegen sexuellen Missbrauchs eines 13-jährigen Mädchens im Jahr 1977. Der Regisseur legte damals ein Schuldbekenntnis ab und saß 42 Tage in Haft, entzog sich 1978 aber dem weiteren Verfahren durch Flucht ins Ausland.

Dieser Film ist das letzte Werk des Regissuers vor seiner Verhaftung

Polanski bei seiner Regiearbeit mit Schaupieler Ewan McGregor.

Ex-Bond Pierce Brosnan spielt den früheren Premierminister Adam Lang.

Ein Ghostwriter (Ewan McGregor) soll Langs Memoiren schreiben, sein Agent meint, der hochbezahlte Job sei die Chance seines Lebens.

Das Projekt steht unter schlechten Sternen, der erste Ghostwriter starb bei einem Unfall, das Anwesen, auf dem der Ghostwriter mit Lang und seinem Stab arbeitet ist trügerisch friedlich...

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