Aids

In Österreich bisher 1.516 Tote

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Diagnose am häufigsten bei 30-Jährigen. 44 % der Übertragungen auf heterosexuellem Weg.

Aids in Österreich im Jahr 2010: Seit 1983 sind mit Stichtag 1. April 2.782 Menschen an der Immunschwächekrankheit erkrankt, 1.516 gestorben. Den - bei einer übertragbaren und derzeit noch nicht heilbaren Erkrankung noch immer vorläufigen - "Höhepunkt" gab es im Jahr 1993, als bei 238 Menschen die Aids-Diagnose gestellt werden musste. Damals starben binnen eines Jahres 177 Betroffene.

Behandlung besser geworden
Die Entwicklung gibt einen deutlichen Hinweis, wie gut die Behandlung geworden ist: Standen im Jahr 1984 beispielsweise neun Erkrankungen an der Immunschwächekrankheit acht Todesopfern gegenüber, betrug im Jahr 2008 die Zahl der Aids-Neuerkrankungen 70 bei neun Todesopfern. Im Jahr 2009 gab es 59 Erkrankungen und acht Todesfälle.

Den wohl genauesten Aufschluss - auch wenn seit 2009 die Zahlen des Otto-Wagner-Spitals nicht mehr enthalten sind - gibt "AHIVCOS", die österreichische Kohortenstudie: Das ist eine seit 2001 existierende Datenbank, in welche die österreichischen Aids-Behandlungszentren die Informationen ihrer Patienten anonymisiert eingeben. Darin befinden sich mittlerweile die Daten von 4.553 HIV-Infizierten, wie aus dem Entwurf für "HIV AIDS in Austria" für das Jahr 2010 hervorgeht.

Diagnose mit 30
Demnach ist das durchschnittliche Alter jener Personen, bei denen eine HIV-Infektion festgestellt wird, seit 1992 relativ unverändert bei 30 bis 36 Jahren. 28,2 Prozent der Gesamtgruppe sind Frauen. Bei den im Jahr 2009 neu diagnostizierten HIV-Infektionen lag der Anteil der Heterosexuellen bei 43,1 Prozent. 77,7 Prozent der Menschen in der gesamten Gruppe an Personen mit HIV/Aids sind österreichischer Nationalität.

Die Todesrate durch Aids ist laut den Daten drastisch gesunken. 1995 lag sie bei 25,6 pro 100 männlichen Aids-Kranken und Jahr, bei den Frauen betrug dieser Wert 25,4. Diese Mortalitätsrate hat sich bei den Aids-kranken Männern auf unter zehn und bei den Frauen auf unter fünf reduziert.

9.000 Menschen mit Aids
Man schätzt, dass derzeit rund 9.000 Menschen mit Aids/HIV in Österreich leben. Ein Drittel der Betroffenen kommt erst sehr spät zum Arzt, zur Untersuchung und zu einer allfälligen Therapie. Das bedeutet aber auch, dass Kontaktpersonen der Betroffenen lange ein Infektionsrisiko haben.

Die Daten bezüglich der Aids-Neuerkrankungen in ausgewählten Jahren und die Zahl der bestätigten Neuinfektionen:
- 1985: 29 Neuerkrankungen (820 bestätigte Infektionen) - 27 Todesfälle
- 1993: 238 Neuerkrankungen (Spitzenwert) bei 561 neuen HIV-Diagnosen (177 Opfer)
- 2003: 53 Aids-Erkrankungen bei 442 neu bestätigten Infektionen (16 Tote)
- 2009: 56 Erkrankungen gemeldet, 507 neu bestätigten Infektionen (8 Tote

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