ÖSTERREICH-Interview

Gabalier: "Das sind doch alles Heuchler"

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Der Volks-Rock'n'Roller positioniert sich mit neuem Album als Damen-Retter...

Wenn er den Mund aufmacht, hören alle zu – egal ob er singt oder spricht. Andreas Gabalier (30) sorgt nicht nur mit seinen Songs bei seinen Fans für positive ­Vibes, sondern auch mit ­seiner Meinung immer ­wieder für Aufregung – egal ob er über die Bundeshymne, „Mütter an den Herd“ oder Homo­sexualität spricht. Jetzt hat der 30-jährige Volks-Rock’n’ Roller sein neues Album Mountain Man auf den Markt gebracht und positioniert sich im Zuge dessen als „Retter der Damenwelt“. Im Interview mit ÖSTERREICH am SONNTAG erklärt er, wie er als Mann gesehen werden will und wie wichtig ihm Familie und Kinder sind. Um diese sorgt er sich, wenn es ums Thema Erziehung und öffentlich gezeigte Sexualität geht.

 

ÖSTERREICH: Wie geht es dem Bein, nach dem Unfall am Muttertag?

ANDREAS GABALIER: Ich bin zwei Tage auf der Couch ­gelegen, und jetzt geht es wieder. Mountain Man ist unverwüstlich!

ÖSTERREICH: Sie sprechen Ihr neues Album an, das seit Freitag am Markt ist. Schon im Vorfeld gab es viel Aufregung darum. Sie zeigen sich als Retter der Damenwelt. Ist das, wie Sie als Mann gesehen werden wollen?

GABALIER: Aber nein. Mir ist es nur darum gegangen, nach all der Kritik mit einem Augenzwinkern noch ein Schäuferl nachzulegen. Manche Leute steigern sich eben richtig rein, wenn ich etwas sage. Das amüsiert mich.

ÖSTERREICH: Sie haben zuletzt mit Ihrer Aus­sage „Frauen gehören an den Herd“ erregt …

GABALIER: Ich habe gesagt, dass es unserer Gesellschaft nicht schaden würde, wenn sich Mütter ein bisschen mehr Zeit für die Kinder nehmen würden, wenn der ganze Kapitalismus und der Kaufzwang weniger würden und wir uns mehr den Kindern ­widmen würden. Wenn das Kritiker hervorruft, sehe ich es mit einem Schmunzeln.

ÖSTERREICH: Sie stehen also für die traditionellen Werte. Gibt es da in Österreich zwei Richtungen, die gegeneinander kämpfen?

GABALIER: Aber das sind doch alles Heuchler. Es gibt ein paar Leute, die ­Toleranz predigen, aber selbst nicht tolerant sind. Ich spüre das ja am eigenen Leib, wenn man anderer Meinung ist und ein bisschen mehr für Tradi­tion eintritt, wird man gleich verteufelt! Ich selbst bin aber ein sehr toleranter Mensch, darum schüttle ich solche Kritik ab.

ÖSTERREICH: Aber Sie haben sich zuletzt massiv gegen Homosexualität ausgesprochen. Warum?

GABALIER: Was mich aufregt, ist, dass ich es unseren Kindern gegenüber nicht fair finde, wenn Sexualität in der Öffentlichkeit so ausgelebt und ausgeschlachtet wird. Darum geht es mir. Wenn wie im vergangenen Jahr auf ­einem Life-Ball-Plakat Transvestiten pudelnackt auf Plakatwände gedruckt werden, dann finde ich das nicht gut. Aber wenn ich so etwas sage, dann heißt es gleich: Der Andreas Gabalier ist ein homophober Arsch. Ich finde aber, unsere Kinder sollen sich von Sexualität ein ­eigenes Bild machen und brauchen nicht überall ­irgendwelche Nackten abgedruckt sehen!

ÖSTERREICH: Was halten Sie von den Ampel-Pärchen in Wien, die im Zuge des Song Contests installiert wurden?

GABALIER: Hier wird mit Biegen und Brechen versucht, etwas zu inszenieren. Ich weiß nicht, ob man für so was so viel Geld vertun muss!

ÖSTERREICH: Würden Sie ­eigentlich einmal selbst gern am Song Contest teilnehmen?

GABALIER: Ich glaube, der Platz sollte für Newcomer reserviert sein, ich will und muss hier niemandem einen Platz wegnehmen. Mit meiner Musik wäre das auch nicht machbar. Mein Album hat seine Fans. Es ist sicher das fröhlichste, beschwingteste und kraftvollste, das ich je gemacht habe. Egal, was die Kritiker dazu sagen!

 

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