Trauer um TV-Star

Karl Moik: Das war sein Leben

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Der Musikantenstadl-Star ist im Alter von 76 Jahren verstorben.

Musik begleitete schon immer sein Leben: Der 1938 in Linz geborene Karl Moik wuchs in bescheidenen Verhältnissen auf. Er erlernte schon früh Klavier und Akkordeon zu spielen. Doch bevor er sich seiner Karriere im Showgeschäft widmete, lernte er "etwas Gescheites": Er absolvierte nach der Schule eine Lehre als Werkzeugmacher und arbeitete auch in diesem Beruf und später als Vertreter für Kopiergeräte, Öfen und Fernsehantennen. Dabei schulte er bereits sein Moderationsgeschick. Daneben zog er mit dem Jazz-Trio Jolly Austrians durchs Land und sang volkstümliche Lieder.

Karl Moik: Sein Leben in Bildern

Musikantenstadl
1970 machte er im Mozarteum in Salzburg eine Sprechausbildung. Als Ansager bei einem Fußballspiel fiel er später einem ORF-Redakteur auf, der ihn ins Studio vermittelte. Ab 1973 moderierte Moik für ORF Oberösterreich die Volkstümliche Hitparade. Es war nur die erste Station einer langen, erfolgreichen TV-Karriere. 1980 schließlich konzipierte er für den ORF die Volksmusik-Fernsehsendung "Musikantenstadl", die mit Moik als Moderator ungewöhnliche Popularität gewann - in den 80er-Jahren lockte die Sendung über drei Millionen Österreicher und ein Vielfaches an Deutschen vor die Fernsehschirme. Über die eigentliche Volksmusik hinaus widmete sich der "Musikantenstadl" immer mehr ganz allgemein der populären Musik und ließ auch Raum für Operettenmelodien.

Mit dem Musikantenstadl reiste er nicht nur durch Österreich, Deutschland und die Schweiz, er besuchte die ganze Welt. Legendär war seine Verabscheidung "Servas, pfiat Gott und auf Wiedersehen", mit der er jede Show beendete.

Moiks Moderationsstil, der von Gesangseinlagen sowie seinem oft direktem Schmäh geprägt war (weil er in einer Sendung 2004 etwa Italiener als "Spaghetti-Fresser" bezeichnet hatte, erntete er heftige Kritik und entschuldigte sich), schien unverzichtbar für den "Stadl". Dennoch wollten ARD und ORF Moik gegen Ende zum Rücktritt bewegen, mit Andy Borg war bereits ein Nachfolger gefunden. Am 31. Dezember 2005 hieß es dann für Moik nach 25 Jahren und zahlreichen Reisen um die Welt in Klagenfurt zum letzten Mal "Servas, pfiat Gott und auf Wiedersehen". Mit einem leichten Schlaganfall im Anschluss an die letzte Sendung sorgte Moik jedoch auch nach seinem Abtritt für Aufsehen. Schon 2004 hatte er einen Herzinfarkt erlitten.

Viele Talente
Moik moderierte und sang nicht nur, er bewies sich immer wieder auch Schauspieler. So wirkte er im Tatort mit, drehte für die Bastei Collection sechs Spielfilme und war in Das Musikhotel am Wolfgangsee zu sehen.

Bereits zu Lebzeiten wurde der Publikumsliebling für seine Verdienste um die Kultur geehrt und erhielt etwa 2003 das Große Goldene Ehrenzeichen der Stadt Linz. Außerdem wurde ihm im August 2004 der Ehren-Professorentitel verliehen. 2004 und 2007 erhielt Moik eine Krone der Volksmusik.

In den vergangenen Jahren wurde es dann still um den Vollblutshowmaster, dessen Auftritte rar wurden. Die letzten Monate waren von Krankheit geprägt, erlitt Moik doch 2014 einen weiteren Herzinfarkt. Zuletzt war er im Jänner aus dem Spital in Hallein entlassen worden, wo sich das Fernsehurgestein wegen Nieren- und Herzproblemen behandeln und am rechten Arm operieren lassen musste.

Privatleben
Privat liebte Karl Moik es ruhig: 1964 gab er seiner Edith das Jawort, mit der er bis zu seinem Tod verheiratet bliebt. Er hinterlässt zwei Kinder, Wolfgang und Evelyn.

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