Trauer um Bühnenstar

Karlheinz Hackl verlor Kampf gegen Krebs

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Nach Krebs-Diagnose 2003: Publikumsliebling hat den Kampf gegen den Krebs verloren.

"Das ist so absurd – nach zehn Jahren“, haderte Karlheinz Hackl fast auf den Tag genau vor einem Jahr gegenüber ÖSTERREICH mit dem Schicksal und der neuerlichen Krebsdiagnose. Am Sonntag verlor der große Schauspieler und Theaterregisseur zwei Wochen nach seinem 65. Geburtstag friedlich und im Kreis seiner Familie in Wien den Kampf gegen die heimtückische Krankheit. Er hinterlässt seine geliebte Frau, die Schauspielerin Maria Köstlinger, die gemeinsame Tochter Melanie und die älteren Töchter Stefanie und Franziska.

Burg-Star
Hackl gehörte zu den bekanntesten österreichischen Mimen. Seit 1979 war er Mitglied des Burgtheater-Ensembles. 1996 wurde er am Max-Reinhardt-Seminar zum Professor ernannt.

Regisseur
Neben seiner Bühnenkarriere feierte er auch Erfolge als Theater-Regisseur – etwa 2005 mit Nora am Theater in der Josefstadt: Zwei Jahre nachdem er von seinem ersten Krebsleiden geheilt war, spielte seine Frau die Hauptrolle.

TV-Auftritte
Einer breiten Öffentlichkeit wurde Hackl durch seine Auftritte in mehr als 40 Filmen und TV-Serien bekannt. Zuletzt stand er in der ORFSerie Braunschlag (2011) und im Film So wie du bist (Regie: Wolfgang Murnberger) vor der Kamera.

Sozial-Politiker
Karlheinz Hackl war aber nicht nur ein großer Schauspieler, sondern auch eine Stimme des öffentlichen Gewissens. So überraschte er mit der Gründung der Partei Soziale Kultur Österreichs (SKÖ), mit der er 2008 bei der Nationalratswahl antreten wollte. Er scheiterte jedoch an der zu geringen Zahl von Unterstützungs-Erklärungen

Buch über Krebs
Dennoch wurde Hackl nie müde, soziale Missstände aufzuzeigen. Und er hatte auch keine Scheu über seine Krankheit öffentlich zu sprechen. In seinem Buch Meine zwei Leben – Ein ziemliches Theater arbeitete er das Thema auf und machte anderen damit Mut.

(fuw)

Lesen Sie mehr: Das Leben von Karlheinz Hackl im Porträt >>>

Ostermayer: Bedeutender Volksschauspieler

Kulturminister Josef Ostermayer (SPÖ) würdigte den Verstorbenen in einer Aussendung als "bedeutenden Volksschauspieler", der aber auch als Regisseur, Lehrer, Buchautor und Kabarettist "den Menschen in unserem Land viel Freude bereitet hat".

Für Karin Bergmann war Karlheinz Hackl "der Inbegriff der österreichischen Schauspielkunst", wie die Burgtheater-Direktorin in einer Erklärung mitteilte. Bergmann würdigte Hackl insbesondere für seine Darstellung von Figuren Nestroys, Raimunds und Hofmannsthals. "Das Burgtheater bedauert zutiefst diesen großen Verlust für die Theaterwelt", schrieb sie.

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