Österreicherin der Woche

Neuhauser: ORF-Star in Charity-Mission

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Serien-Liebling setzt sich für Obdachlose und Flüchtlinge ein.

„Es ist nicht damit getan, einem Bettler einen Euro in den Becher zu stecken. Man muss nachhaltig helfen.“ Adele Neuhauser (56) ist nicht nur eine der populärsten Schauspielerinnen des Landes, sondern auch eine, die tatkräftig mit anpackt. Das ganze Jahr über engagiert sie sich für Charity-Projekte (etwa die Kinder-Hilfsorganisation Plan). Aktuell rührt sie für die Caritas die Werbetrommel, konkret für deren Gruft-Winterpaket, das Obdachlosen für 50 Euro einen Schlafsack und eine warme Mahlzeit beschert.

Warum Helfen für Sie selbstverständlich ist und wie sie die Weihnachtszeit verbringt, verrät Adele Neuhauser im ­ÖSTERREICH-am-SONNTAG-Interview.

ÖSTERREICH: Warum haben Sie sich gerade für das Gruft-Winterpaket als Charity-Projekt entschieden?
Adele Neuhauser: Ich habe schon länger Kontakt zur Caritas und bin begeistert von deren unbürokratischer, unkomplizierter und nachhaltiger Hilfe. Angesichts der Flüchtlingsströme soll man nicht vergessen, dass es auch in Österreich, vor allem in Wien und Umgebung, viele Obdachlose gibt, um die man sich kümmern muss. Vor allem jetzt im Winter. Viele haben ihr Zuhause nach wie vor in U-Bahn-Schächten, im Stadtpark oder auf der Donauinsel. Niemand soll frieren, niemand zu Schaden kommen. Ich engagiere mich aber auch in der Flüchtlingshilfe. Wenn jemand Hilfe braucht, muss man handeln – und nicht lange nachdenken.

ÖSTERREICH: Wie wichtig ist es Ihnen, sich als Promi für jene einzusetzen, denen es gerade weniger gut geht?
Neuhauser:
Sehr wichtig. Ich habe das Glück, dass ich ein bisschen leichter atmen kann. Deshalb kann ich auch leichter geben. Ich möchte teilen mit anderen. Ich mache das das ganze Jahr über, nicht nur zu bestimmten Festen. Aber natürlich weiß ich, dass viele Leute besonders jetzt vor Weihnachten spenden.

ÖSTERREICH: Gerade was Flüchtlinge angeht, gab es in den letzten Monaten eine sehr große Hilfsbereitschaft.
Neuhauser:
Absolut. Auch in meinem engsten Umfeld gibt es viele, die auf den Westbahnhof oder nach ­Nickelsdorf gefahren sind und spontan geholfen haben. Ich glaube, dass die Menschen wieder mehr zusammenrücken. Man sieht ja an den syrischen Flüchtlingen, dass es kein selbst gemachter Missstand ist, vor dem sie flüchten, sondern ein abgekartetes, grausames Spiel. Völkerwanderungen sind aber kein Grund, um Angst zu schüren. Die hat es immer gegeben. Ich wünsche mir, dass die aktuelle Situation die Gesellschaft im positiven Sinn verändert, dass die fremdenfeindlichen Stimmen verstummen. Da ist auch die Politik gefragt.

ÖSTERREICH: In 18 Tagen ist Weihnachten. Wie verbringen Sie die Feiertage?
Neuhauser:
Für mich ist es ein angenehmes Fest geworden, ohne Druck. Ich werde mit meinem Bruder, meiner Schwägerin und meiner Mutter Weihnachten feiern. Zu Hause habe ich einen Adventkranz, den ich geschenkt bekommen habe. Die Kerzen anzuzünden, ist ein schönes Ritual.

Astrid Hofer

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