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100 Mio. Dollar Schmiergeld

Warum Spaniens Ex-König Juan Carlos ins Exil floh

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Die Korruptions-Schlinge zog sich langsam zu. Nach zahlreichen Vorwürfen entschied sich der Ex-Monarch jetzt aus seinem eigenen Land zu fliehen.

 

Der unter Korruptionsverdacht stehende spanische Ex-König Juan Carlos (82)will das Land verlassen und ins Ausland gehen.

Brief an Felipe

Wie das spanische Königshaus am Montag mitteilte, informierte Juan Carlos seinen Sohn König Felipe VI. in einem Brief über seinen Entschluss. Der Oberste Gerichtshof Spaniens hatte im Juni ein Ermittlungsverfahren zur Verwicklung des ehemaligen Monarchen in eine mutmaßliche Korruptions­affäre eingeleitet.

Im Jahr 2008 soll Juan Carlos rund um den Bau einer Schnellbahnstrecke Schmiergeld in Höhe von 100 Millionen US-Dollar (88,26 Mio. Euro) aus Saudi-Arabien kassiert haben.

Immunität erloschen

Seit er 2014 auf den Thron verzichtete, ist auch seine Immunität als ­Monarch weitgehend erloschen – die Ankläger bliesen zur Jagd.

Großer Mut. Am Anfang seiner 39-jährigen Regentschaft wurde Juan Carlos für seinen Mut verehrt, als er bei einem Militärputsch und Schüssen im Parlament als Einziger nicht in Deckung ging – und so den Putsch im Alleingang verhinderte. Doch dann kamen die Affären …

Die Affären der Bourbonen sorgen seit Jahren für Ärger in Spanien

  • Elefantenjagd: 2012 war Juan Carlos Ehrenpräsident des WWF – „Tierschutz“ interpretierte er so, dass er bei einer Luxus-Safari in Südafrika einen Elefanten schoss, während daheim die 
Arbeitslosigkeit explodierte.
  • Scheidung: 2014 wollte er sich von Sophia von Griechenland scheiden lassen und seine Langzeit-Affäre Corinna zu Sayn-Wittgenstein heiraten – er musste abdanken.
  • Schwiegersohn in Haft: Der Ehemann seiner Tochter, Infantin Christina, sitzt nach einer 
Finanzaffäre im Gefängnis. Sie wurde freigesprochen.
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