Das macht Sportwetten so beliebt

Das macht Sportwetten so beliebt

Zusätzlich zum Mitfiebern mit der eigenen Mannschaft kommt die Aussicht, bei einem richtigen Tipp auch noch Geld zu gewinnen. Da die Wetten sich am aktuellen Geschehen orientieren, verändern sich die Quoten dynamisch je nach Spielverlauf, was die Spannung noch steigert. Hierdurch bekommt das Glücksspiel auch ein taktisches Element, denn während kurz vor Spielende bei einem Spielstand von 2:2 ein Unentschieden die niedrigste Quote hat, kann mit einem Einsatz auf den Gewinn einer Mannschaft durch die hohe Quote einen entsprechend hohen Gewinn mit sich bringen – sofern das Ereignis auch eintritt. Zudem können die eintretenden Ereignisse auch bis zu einem gewissen Grad eingeschätzt werden, wenn vorher regelmäßig die Berichterstattung rund um die teilnehmenden Mannschaften verfolgt wurden.

Hinzu kommt, dass während der Wette kaum Wartezeiten entstehen. Es steht unmittelbar fest, ob die Wette erfolgreich war oder nicht.

In Österreich werden Sportwetten als Geschicklichkeitsspiele betrachtet, anders als beispielsweise in Deutschland, wo diese unter das Glücksspielmonopol fallen. Auf wettfreunde.net findet sich eine Auflistung der derzeit bestbewerteten Sportwetten-Anbieter mit Testberichten. Bei der Bewertung werden Punkte vergeben unter anderem für das Angebot, die Quoten, den Kundenservice und die Sicherheit. Bei einer individuellen Auflistung werden zudem die positiven und negativen Eigenschaften der Dienste aufgelistet.

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©commons.wikimedia (CC BY 3.0)|Admiral sportwetten

Aktuell spielt die eine Hälfte der Spieler in Wettlokalen, die andere online; es wird aber damit gerechnet, dass die Gewichtung sind zukünftig noch weiter in Richtung Onlinewetten verschieben wird. Den Löwenanteil der Sportwetten macht der Fußball aus. Sportwetten in Wettlokalen fallen überdies meist deutlich geringer aus als im Internet, da Spieler eher bereit sind, auch höhere Beträge auszugeben, wenn sie diese per Mausklick einsetzen können und nicht bar aus der Hand geben müssen.

Kuriose Wettmöglichkeiten

Bei Ereigniswetten kann inzwischen nicht nur auf den Ausgang eines Spiels oder die Anzahl der erzielten Tore und Punkte gewettet werden. Bei Live-Wetten liegt der Reiz darin, auch auf Ereignisse zu wetten, wie beispielsweise die Anzahl der roten Karten oder ob es ein Foul geben wird. Dabei kann manchmal auch auf kuriose Begebenheiten begeben werden, wie zum Beispiel darauf, ob der Papst bei „We are the Champions“ mitsingen wird, Angela Merkel nach einem Sieg der deutschen Nationalmannschaft die Steuern für einen Tag senken wird oder welche Farbe der Hut der Queen haben wird. Zuletzt kassierte ein Norweger öffentlichkeitswirksam etwa 700 Euro ab, als Kicker Luis Suárez sich beim WM-Spiel Italiens gegen Uruguay im letzten Jahr in der Schulter von Giorgio Chiellini festbiss.

Telekom steigt mit ein

Sportwetten sind nach wie vor für die Anbieter ein lukratives Geschäft. In Österreich wird jedes Jahr etwa eine Million Euro von Spielern in die verschiedensten Sportwetten investiert. Kürzlich hat die Deutsche Telekom 64 Prozent der Deutschen Sportwetten GmbH übernommen, die zur Österreichischen Sportwetten GmbH gehört. Letztere behält sich einen Mindestanteil am Unternehmen vor, womit die Deutsche Telekom mit einem starken Partner mit langjähriger Erfahrung in das Geschäft der Online-Wetten einsteigt. Die Bedingung hierzu lautet aber, dass sich die Wetten nur im Profisport abspielen. Geplant sind bislang neben Fußball auch Wetten in der Formel 1 und anderen Bereichen.

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©pixabay.com (CC0 1.0)|ariesa66

Wettskandale

Wo große Gewinne locken, sind kriminelle Machenschaften nicht ungewöhnlich. Auch in Österreich ist die Wettmafia aktiv und sorgte 2013 und 2014 für Schlagzeilen, als Ex-Profispieler Dominique Taboga mit einer Selbstanzeige deren Machenschaften öffentlich gemacht hatte. Bei insgesamt 18 Spielen sollte manipuliert werden gegen; Taboga war voll geständig. Der Fall gilt als der derzeit größte Wettskandal in Österreich. Im Zuge solcher kriminellen Aktivitäten versuchen breit gestreute Banden die Spielergebnisse zu beeinflussen, indem sie Spielern und Funktionären teils hohe Bestechungsgelder anbieten oder aber drohen und bei einer Kooperationsverweigerung selbst hohe Beträge als Ausgleich verlangen. Im jüngsten Fall waren Summen von bis zu 70.000 Euro im Spiel. Die Hintermänner sitzen meist im Ausland.

Spiel mit Suchtgefahr

Um die Spielsucht in Zusammenhang mit Sportwetten einzuschränken, hat das Land Kärnten beschlossen, beim „Kleinen Glücksspiel“ künftig gesetzlich strenger zu sein. Gemeinsam mit dem Suchtbeirat will die derzeitige Gesundheitsreferentin Beate Prettner weitere Maßnahmen ausarbeiten und dafür plädieren, Live-Wetten gänzlich zu verbieten.

Live-Sportwetten gelten als besonders suchtgefährdend durch ihren schnellen Ablauf. Spieler verlieren hierbei schnell den Überblick über ihren Einsatz und neigen oft dazu, häufiger oder um höhere Beträge zu wetten. Durch die schnelle Platzierung der Wetten werden entsprechend rasch auch Glückshormone ausgeschüttet, weil anders als beim Lotto nicht mehrere Tage auf das Ergebnis gewartet werden muss, sondern gleich weiter gewettet werden kann. Die Intervalle zwischen der Platzierung der Wette und dem Erfahren des Ergebnisses sind kurz genug, dass der Pegel aus Glückshormonen und erwartungsvoller Spannung über längere Zeit aufrechterhalten wird. Über das Internet ist der Zugang zu solchen Wetten sehr einfach und schlechter kontrollierbar, beispielsweise im Hinblick auf die tatsächliche Volljährigkeit der Spieler.

In einigen Regionen wie dem Vorarlberg sind Live-Wetten laut Berichten in Wettbüros bereits verboten und es darf nur noch auf Ergebnisse von Spielen gewettet werden. Auch in Oberösterreich und Tirol sind entsprechende Verbote im Gespräch.

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