Calvin Klein wird 65

Happy Birthday

Calvin Klein wird 65

Calvin Kleid-Sommermode 2008...

slideshowsmall

Der Skandal ist perfekt: Die 15 Jahre alte Schauspielerin Brooke Shields räkelt sich nur mit einer engen Jeans bekleidet auf einem Werbeplakat. Die Botschaft: "Weißt du, was zwischen mich und meine Calvins kommt? Nichts!" Das puritanische Amerika heult auf, Fernsehsender boykottieren ihn und Feministinnen hetzen: Calvin Klein dagegen verkauft bereits in der ersten Woche 200.000 Stück seiner Designer-Jeans. Das war 1980, und spätestens seitdem war der gebürtige New Yorker, der am Montag (19. November) seinen 65. Geburtstag feiert, ein gemachter Mann.

Provokative Werbung als Markenzeichen
Provokative Werbung wurde zu seinem Markenzeichen, als Calvin Klein kurz darauf seine Unterwäschen-Linie lancierte und Feinripp wieder tragbar machte. Schauspieler Mark Wahlberg, damals noch als Rapper Marky Mark, posierte mit Waschbrettbauch im weißen Höschen. Die knabenhaft gebaute Kate Moss schaffte es Anfang der 90er Jahre dank Kleins Werbeplakaten zum Supermodel. Sinnlich-provokative Posen halfen ihm, neue Produkte erfolgreich zu vermarkten. Den Vorwurf, sexistisch zu sein, wehrt Klein jedoch ab: "Ich liebe Frauen. Ich will sie nicht beleidigen. Ich verkaufe keinen Sex. Ich verkaufe Jeans und Unterwäsche", sagte er einmal in einem "Playboy"-Interview.

Minimalistischer Stil
Spaß an Stoffen und Farben hatte der 1942 in der Bronx geborene Calvin Richard Klein schon als kleiner Bub. Er studierte bis zu seinem Abschluss 1962 am renommierten Fashion Institute of Technology (FIT) in Manhattan. Gemeinsam mit seinem Jugendfreund Barry Schwartz startete er 1968 seine eigene Firma. Der Einsatz: 2.000 Dollar. Sein minimalistischer, schlichter Stil wurde bald zur Quintessenz amerikanischer Freizeitkleidung. Der "Calvin Klein Look" brachte ihm 1973, 1974 und 1975 den prestigeträchtigen Designerpreis "Coty Award" ein. Mit dem beruflichen Erfolg kam jedoch die persönliche Krise: Seine erste Ehe mit Jayne Centre, mit der er seine einzige Tochter Marci hat, wurde 1975 geschieden. Auch die zweite Ehe mit der Fotografin Kelly Rector hielt nicht.

Wilde Phase im Studio 54
Ende der 70er Jahre wurde Klein, dem auch Beziehungen mit Männern nachgesagt werden, zum Partylöwen. Vor allem im legendären Nachtclub "Studio 54" begann eine "wilde Phase", wie er es nennt. 1978 zog er sich jedoch abrupt aus der Öffentlichkeit zurück, nachdem seine damals elfjährige Tochter Opfer einer Entführung und Erpressung geworden war. Mitte der 80er Jahre musste sich der Unternehmer einer Entziehungskur unterziehen, um von Alkohol und Valium loszukommen. Mit der Sucht kämpft er bis heute, wie er vor kurzem verriet.

Geschäft mit Parfums
Als Designer-Jeans nicht mehr ganz so gut liefen, begann Klein mit der Einführung von CK, der preiswerteren Marke. Er weitete sein Geschäft auf Parfüm aus und machte erneut mit aufreizender Werbung für Marken wie "Eternity", "Obsession" und vor allem mit "CK One", dem ersten Parfüm für Frauen und Männer, von sich reden. Sein umsatzträchtiges Label findet man seit Mitte der 90er Jahre auch auf Uhren, Schuhen, Brillen und Haushaltstextilien. Neben seinem Hauptgeschäft in New York eröffnete er Boutiquen und Niederlassungen in vielen europäischen Hauptstädten.

Nur mehr Berater
Ob er in Pension geht, ist gar keine Frage: Schon vor vier Jahren hat sich Klein aus dem Geschäft zurückgezogen. 2003 verkaufte er das Unternehmen für eine halbe Milliarde Dollar an Phillips-Van Heusen, den größten Hemdenhersteller der Welt. Seitdem teilen sich zwei Kreativdirektoren die Arbeit: Italo Zucchelli entwirft die Herrenlinie, während Francisco Costa für die Damenkollektion verantwortlich zeichnet. Seiner einstigen Firma steht Klein für weitere neun Jahre als Berater zur Verfügung. Das bringt ihm jährlich eine weitere Million Dollar. "Eine der größten Herausforderungen war immer, eine Marke aufzubauen, ein Image, einen Lifestyle zu erschaffen. Ich fühle, dass ich das geschafft habe", ist sein zufriedenes Fazit.

Diesen Artikel teilen:
Es gibt neue Nachrichten