Roberto Cavalli gilt als Liebling der Stars und will es doch gar nicht sein. Das erstaunliche Interview ...
Er ist der wahre King of Bling!“, sagt Pop-Ikone Madonna. „Der Mann ist immer am Puls der Zeit!“ schwärmt Mimin Halle Berry. Und für Victoria Beckham ist der Italo-Designer schlicht „der Mann, der es den Frauen erlaubt sich sexy zu fühlen“. Roberto Cavalli polarisiert bei den Stars einfach nicht. Die Stil-Ikonen am roten Teppich schwärmen vom Italo-Designer unisono in höchsten Tönen ...
Roben für Göttinnen
Was sich auch künftig kaum ändern
wird. Denn angesichts der jüngsten Roben-Highlights, die er im Juni
gemeinsam mit seiner Männermode präsentierte, gerieten die Celebritys einmal
mehr ins Schwärmen: Denn die wunderschön fließenden Kleider in türkis, creme
und weiß stylen Frauen einfach zur antiken Göttin und machen atemberaubend
sexy. In einem aktuellen Interview im deutschen Magazin Gala verrät der
Glamour-Designer den Namen seiner persönlichen Stil-Ikone, warum er es
hasst, auf Stars zu setzen und warum der Grat zwischen sexy und vulgär ein
oft so schmaler ist ...
Ihre Kollektionen zeigen, dass Sie im Unterschied zu einigen Kollegen,
die Vision haben, Frauen schöner zu machen...
Roberto cavalli:
Ach, Schönheit kann man nicht definieren. Was ist schön, was nicht? Ich kann
einfach nur versuchen, bei der Arbeit an meiner Kollektion das beste zu
geben. Heute ist das so schwer. Junge Frauen sehen bei einer Freundin ein
Kleid und wechseln sofort das Label. Oder sie schauen, welcher Star was
trägt. Das war früher anders. Es ist nicht fair. Sorry!
Aber auf Stars setzen Sie doch auch?
Cavalli: ...und ich
hasse mich dafür. Es ist nicht meine Philosophie. Ich liebe Frauen mit
Persönlichkeit. Nehmen Sie Sharon Stone. Sie sieht einfach perfekt in einem
Cavalli-Kleid aus, also macht es mich sehr glücklich, wenn sie eine Kreation
von mir trägt. Es läuft gut für mich. Aber manchmal denke ich, wenn ich zu
einer Party gehe und eine Frau in Cavalli sehe: Bitte sprich mich an, ich
möchte dir sagen, was dir wirklich stehen würde. Manchmal sehe ich Frauen,
die eine Kreation von mir tragen und die falschen Schuhe anhaben.
Das muss hart sein...
Cavalli: Es ist
fürchterlich. Ich möchte dann am liebsten zu ihr gehen und sagen: Gib mir
mein Kleid zurück!
Haben Sie das schon mal getan?
Cavalli: Nein, natürlich
nicht. Eher gehe ich zu ihr und sage: „Ich kann gar nicht glauben, wie
wunderbar Sie aussehen.“ Nein, ich habe ein Modehaus zu führen und kann mir
so etwas natürlich nicht leisten. Aber manchmal würde ich gerne anderen
Frauen dabei helfen, mehr Gefühl für Mode zu entwickeln. Der Grat zwischen
sexy und vulgär ist sehr schmal.
Es gibt immer mehr Möglichkeiten, Teil der Cavalli-Welt zu werden. Sie
eröffnen Shops, Nachtclubs...
Cavalli: Wichtig ist: Ich
gebe Frauen zurück, was sie als einzige allein haben – Fraulichkeit,
Feminität. Und genau darauf basieren alle weiteren Projekte. Mit meinen
Kleidern hat sich auch der Lifestyle der Kunden verändert. Viele Menschen
mögen es, nun auch fantasievoller zu leben. Cavalli ist Musik, Cavalli ist
Mode, Cavalli ist positiv.
Letzten Endes wollen Menschen genau das?
Cavalli: Ja.
Selbst in neuen Märkten wie Indien und China. Alle wollen teilhaben an
diesem Lebensgefühl. In Dubai eröffnen wir einen Nachtclub. Stellen Sie sich
vor, in dieser futuristischen Stadt!
Ist Geld ein Motor für Sie?
Cavalli: Alles Geld, das
ich verdiene, investiere ich in die Firma. Wenn wieder Geld übrig ist, frage
ich: Was machen wir damit? Man ist richtig im Fieber! (Sucht ein Feuerzeug).
Entschuldigen Sie, ich rauche zu viel...
Wie viele Zigarren am Tag?
Cavalli: Vier bis fünf. Ich
habe auch wieder angefangen Zigaretten zu rauchen. Sie sehen: Ich bin
wirklich verrückt!
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