Polit-Stil

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Die neue Regierung braucht modischen Schliff

"Kleider machen Leute" - ein Spruch, den sich die Mitglieder der neue Regierung zu Herzen nehmen sollten. Denn diese könnten laut der Wiener Mode- und Trendberaterin Irmie Schüch-Schamburek einen Feinschliff in Sachen Mode vertragen. Zwar seien die Männer von "extrem gut bis ok" gekleidet, doch bei den meisten Ministerinnen in spe ortete die Style-Expertin Nachholbedarf. "Zu casual, zu verschnörkelt, zu farblos", lautete ihr Urteil.

Faymann und Pröll tragen gute Anzüge
Die modetechnischen Musterschüler sind der zukünftige Bundeskanzler Werner Faymann (S) und sein baldiger Vize Josef Pröll (V) sowie der angehende Sozialminister Rudolf Hundstofer (S). "Bei ihnen sitzen die Anzüge perfekt, der Körperbau wird positiv hervorgehoben", attestierte Schüch-Schamburek. Besonders fiel der Trendberaterin der ÖVP-Obmann auf - nämlich durch die "individuelle modische Variante" seiner Hemdkrägen. Diese schließen nämlich nicht mit dem Anzugrevers, sondern verlaufen länglicher und spitzer. Die restliche männliche Belegschaft sei "zwar korrekt, aber ein bisschen fad" angezogen.

Doris Bures sollte Farbe bekennen
Bei den Frauen macht laut Schüch-Schamburek Bildungsministerin Claudia Schmied (S) eine besonders gute Figur: "Straighte Schnitte, die richtigen Farben, die Frisur und Brille - da passt einfach alles." Weniger "regierungsadäquat" gekleidet seien hingegen die restlichen Ministerinnen in spe. Doris Bures (S) empfahl sie zum Beispiel "Farbe zu bekennen, und zwar die Richtige". Die Beige- und Weißtöne, zu denen die angehende Infrastrukturministerin gerne greift, lassen sie nämlich etwas fad erscheinen.

Claudia Bandion-Ortner kommt gut weg
Stylingtechnisch ganz gut unterwegs ist die angehende Justizministerin Claudia Bandion-Ortner, obwohl sie mit dem grünen "Jackerl" bei der Ministervorstellung vergangenen Montag daneben griff. "Die Farbe ist super, aber der Schnitt grauenhaft", so die Trendexpertin. Bekannt ist Bandion-Ortner für ihre Brillensammlung, die ein gutes Dutzend Exemplare umfasst. "Sie will in jeder Situation den Durchblick bewahren", vermutete Schüch-Schamburek schmunzelnd. Feilen könnte sie aber an ihrer Frisur, ein "dynamischer Schnitt statt den 'Lockerln' würde ihr sicher gut stehen". Zu "casual" gekleidet sind der Modeberaterin die Frauenministerin in spe, Gabriele Heinisch-Hosek (S), sowie Staatssekretärin Christine Marek (V).

Zuviel Schnörkeln bei der Innenministerin
"Keine Schnörkeln und 'Franserln'", empfahl Schüch-Schamburek Maria Fekter (V), die immer wieder zu auffällig gemusterten Tops und Blazer greift. "Als Innenministerin hat man weniger Spielraum, was das Styling betrifft. Da müsse man nach außen hin zum Beispiel mehr Strenge signalisieren als der Sozialminister." So sei auch die rosafarbene Tweedjacke, welche die ÖVP-Politikerin bei der Vorstellung der neuen Minister trug, nicht passend gewesen. "Außerdem wirken blonde Haare und rosafarbene Kleidung sehr schnell klischeehaft", warnte Schüch-Schamburek Fekter, die 1996 von den Lesern eines österreichischen Journals zur "attraktivsten Politikerin Österreichs" gewählt worden war.

Alte Regierung war modisch daneben
"Minister sind immer auf der sicheren Seite, wenn sie sich in klassischen Dimensionen bewegen. Modische Ausreißer sind immer eine Gratwanderung" meinte sie und verwies auf die alte Regierung, die nicht nur politisch, sondern auch in Sachen Mode 'etwas unglücklich' war. "Gesundheitsministerin Andrea Kdolsky ist einige Male schon sehr arg daneben gelegen, ebenso Ursula Plassnik", erinnerte sie sich und verwies auf die Converse-Schuhe und Kapuzenpullis der Noch-Außenministerin, die "eindeutig fehl am Platz" waren.

Nehmt euch ein Beispiel an Frankreich und Amerika
Eine Regierung sollte für Qualität stehen, daher sollte auch die Kleidung der Mitglieder Qualität haben, forderte Schüch-Schamburek. Sie empfahl den Ministern, sich ein Beispiel an Frankreich und Amerika zu nehmen. Denn dort wisse man, sich kleidungstechnisch richtig in Szene zu setzen.

Foto:(c)APA

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